Hands-on Maschine MK3 und Kontrol-Keyboards: Native Instruments renoviert Musik-Hardware

Anfang Oktober will Native Instruments neue Versionen seiner Hardware-Controller veröffentlichen. Wir konnten uns erste Prototypen der Maschine MK3 und der Komplete-Kontrol-Keyboards bereits ansehen.

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Hands-on Maschine MK3 und Kontrol-Keyboards: Native Instruments renoviert Musik-Hardware

(Bild: heise)

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Native Instruments will am 5. Oktober neue Keyboards und einen neuen Maschine-Controller auf den Markt bringen. Die beiden neuen Keyboard-Modelle Komplete Kontrol S49 und S61 bringen eine umfangreiche Steuersektion für DAWs mit. Über die beiden neuen Farbdisplays lassen sich nun Sounds und Patches aus der Komplete-Sammlung sowie Plug-ins, die NKS unterstützen, einfacher vorhören. Die integrierte DAW-Mixer-Steuerung erlaubt Anpassungen der Spur-Pegel, des Pannings usw., wobei die Kanal-Aussteuerungen der DAWs direkt auf den Keyboard-Displays angezeigt werden. Das klappt zunächst mit Ableton Live, Logic Pro X und Garageband. Bis zum Ende des Jahres sollen Cubase und Nuendo folgen.

Die Keyboards mit 49 und 61 Tasten wurden mit einer umfrangreichen DAW-Steuerung nachgerüstet.

(Bild: heise)

Die bisherigen Touch-Strips auf der linken Seite wurden durch zwei Räder für Pitch und Modulation ersetzt. Neu hinzu kommt ein horizontaler Touchstrip zur Effekt-Steuerung. Die Fatar-Tastatur der Vorgänger-Modelle wurde unverändert übernommen, inklusive der praktischen Lichtanzeige für verschiedene Zonen und Tonleitern.

Ebenfalls neu ist der Controller Maschine MK3, der das bisherige mittlere Modell ablöst. Wie die große Maschine Studio bringt er zwei Farbdisplays mit, auf denen man einen besseren Überblick über die geladenen Plug-ins und Instrumente behält. Das Layout der Knöpfe wurde komplett überarbeitet, sodass man nun nicht mehr so häufig Shift-Kombinationen drücken muss, um verschiedene Spielmodi zu aktivieren. Beispielsweise ist auch der Note-Repeat-Schalter größer geworden, sodass man ihn beim Finger-Drumming leichter trifft. Die Drum-Pads sind nun etwas größer und reaktiver, behalten aber ihren Abstand, sodass sich eingespielte Maschine-Drummer schnell umgewöhnen.

Nutzer von Ableton Live, Logic und Cubase sehen die Kanalaussteuerungen direkt auf den Keyboard-Displays.

(Bild: heise)

Als neues Bedienelement ist ein horizontaler Touch-Strip hinzugekommen, mit dem sich die vorgefertigte Effekte ähnlich wie beim JAM-Controller steuern lassen. Er dient aber auch zum Strumming, um Akkorde oder Samples wie bei einer Gitarre zu überstreichen. Eine DAW-Steuerung wie bei den Keyboards ist für den Maschine Controller zunächst nicht vorgesehen.

Neu eingebaut hat Native Instruments ein Audio-Interface. Ein Mikrofon, zwei Line-Ins und ein Line-Out lassen sich über symmetrische Klinkenbuchsen anschließen. Der Kopfhörer-Anschluss lässt sich separat über die Ausgangskanäle 3 und 4 ansteuern. DIN-Buchsen für MIDI-In und -Out sind ebenfalls vorhanden.

Trotz der großen Bildschirme werden die Keyboards und der Maschine-Controller nur per USB mit Strom versorgt und benötigen kein separates Netzteil. Die Vorgängermodelle gehören aber nicht zum alten Eisen und werden weiterhin von der Komplete-Control- und Maschine-Software unterstützt.

Maschine MK3 bringt ein komplettes Audio-Interface mit.

(Bild: Heise)

Bei einer Vorführung in Berlin konnten wir die Prototypen bereits in Augenschein nehmen. Die haptische Qualität der neuen Controller ist exzellent, die Layout-Verbesserungen wirken sinnvoll und durchdacht. Die Displays sind auch bei USB-Stromversorgung hell genug, um sie gut ablesen zu können (besser als beim Ableton Push MK2). Die neue Maschine MK3 bringt alle Vorteile des großen Studio-Controllers mit und verbindet ihn mit einem Audio-Interface in einem kleineren Paket.

Wir vermissen allerdings die Möglichkeit, mehrere Instrumente in Maschine parallel zu spielen, wenn mehr als ein Controller angeschlossen ist. Weiterhin bleibt immer nur eine Spur aktiv, selbst wenn man zum Maschine-Controller ein zusätzliches Keyboard anschließt. Laut der Entwickler wäre eine solche Funktion durchaus sinnvoll, würde jedoch größere Umstellungen im Programmcode erfordern.

Eine weitere Funktion, die wir gerne sehen würden, wären vom Nutzer anlegbare Gruppen, in denen er seine Lieblings-Patches und -Sounds markieren und einsortieren kann. Bislang kann er sie nur mit einem Sternchen markieren, was bei den Tausenden von Klängen bald unübersichtlich wird. Wann eine solche Sortierfunktion nachgereicht wird, steht laut Hersteller noch nicht fest.

Die Preise bleiben gegenüber den Vorgänger-Modellen unverändert. Maschine MK3 und das Komplete Kontrol S49 kosten 599 Euro. Die 61-Tasten-Version S61 ist 100 Euro teurer. Die Keyboards mit 25 und 88 Tasten sind unverändert erhältlich. Weitere Infos zu den Geräten gibt Native Instruments hier.

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(hag)