Palm in der Krise

Der PDA-Hersteller Palm will weitere Stellen streichen, nennt aber noch keine Details.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 61 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Beier

Der PDA-Hersteller Palm will eine bisher noch unbekannte Zahl Mitarbeiter entlassen. Wie das Unternehmen in Santa Clara mitteilte, sollen Details Ende dieses Monats bekanntgegeben werden. Die Kostenstruktur im heute beginnenden ersten Quartal des Finanzjahres 2002 soll durch die Jobkürzungen der Marktsituation angepasst werden. Bereits Mitte Mai musste Palm eingestehen, dass der Quartalsverlust wahrscheinlich doppelt so hoch wie ursprünglich erwartet ausfallen wird – trotz der Entlassung von rund 16 Prozent der Beschäftigten im April. Die schlechte Finanzlage des Unternehmens gibt Gerüchten neue Nahrung, wonach Palm kurz vor der Übernahme steht, nicht zuletzt, weil der Kurs der Palm-Aktie zur Zeit nur noch bei etwa 10 Prozent ihres Wertes vom November liegt.

Als Käufer stehen Apple, IBM und Sony hoch im Kurs der Analysten: Für Apple spricht ihrer Meinung nach, dass der Hersteller sowohl Hardware wie Software selbst entwickelt. Außerdem hatte Apple bereits 1993 mit dem Newton einen allerdings nur mäßig erfolgreichen PDA im Sortiment. Und es ist ein offenes Geheimnis, dass Apple-Chef Steve Jobs bereits vor drei Jahren versucht hat, Palm von der damaligen Mutterfirma 3Com zu kaufen.

Da sich Palm in letzter Zeit mehr um Geschäftskunden gekümmert hat, wird auch IBM als Käufer gehandelt. Immerhin hat Big Blue einen starken Stand bei Firmen-Kunden. Sony als Palm-Lizenznehmer könnte wiederum die Chance nutzen, um seinen bisher eher erfolgslosen PDA-Klon Clie besser zu vermarkten. (adb)