Viag Interkom will standort-bezogene Dienste anbieten

Der Mobilfunkanbieter Viag Interkom will in Kooperation mit der amerikanischen AirFlash zur CeBIT so genannte Location Based Services anbieten.

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Von
  • Axel Vahldiek

Der Mobilfunkanbieter Viag Interkom will in Kooperation mit der amerikanischen AirFlash zur CeBIT so genannte Location Based Services anbieten. Diese ermöglichen es Mobilfunkkunden per WAP-Handy oder -Organizer standortbezogene Dienste in Anspruch zu nehmen – beispielsweise den kürzesten Weg in die nächste Kneipe oder das nächste Kino vom derzeitigen Standort aus zu erfahren.

Die Ermittlung des Aufenthaltsort gelingt deshalb, weil ein Handy nicht nur Funksignale empfängt, sondern auch sendet. Die Lokalisierung eines Handys erfolgt über die so genannte gesprächsführende Mobilfunkzelle; eine Technik, die Viag bereits bei seinem Produkt Genion nutzt – hier zahlt der Kunde bei Aufenthalt in bestimmten Zonen andere Tarife als sonst. Damit lässt sich die Position eines Nutzers in City-Lagen bis auf wenige Hundert Meter genau bestimmen. Jedoch streut das Verfahren umso mehr, je größer die Funkzellen sind. Entsprechend ist die Präzision in ländlichen Gebieten wegen der dort größeren Funkzellen niedriger. Eine genauere Lokalisierung des Kunden als bei Genion wird von Viag angestrebt, Termine sind aber nicht noch bekannt.

Ein Mobilfunkanbieter darf aus Gründen des Datenschutzes die Informationen über die Position des Kunden im Normalfall nicht auswerten. Deshalb muss ein Kunde vor jedem Aufruf einer WAP-Seite mit ortsabhängigen Daten zustimmen, dass sein Aufenthaltsort an den Informationsanbieter übertragen werden soll.

Viag-Kunden sollen je nach Art des Zugangs unterschiedliche Preise für die Dienste zahlen. Die WAP-Minute kostet bei Zugang über GSM pauschal 39 Pfennig, bei GPRS hingegen werden die WAP-Seiten einzeln für derzeit 9 Pfennig abgerechnet. Allerdings dürften die Anbieter von Location Based Services die Preise sowohl nach oben als auch nach unten anpassen.

Bei der Erstellung von Wegbeschreibungen greift Viag auf die AirFlash SmartZone zurück. Diese soll möglichst realitätsnah die Zeit, die für einen Weg zurückzulegen ist, berechnen können, indem sie auch Einbahnstraßen, Sackgassen und andere Hindernisse mit einbezieht.

Bisher bietet es in Deutschland lediglich D2 vergleichbare Dienste an, allerdings handelt es sich hierbei noch um ein Pilotprojekt. (axv)