Crowdfunding-Forschung zu Star Citizen: Alles richtig gemacht
Forscher der Universitäten von Mannheim und Augsburg untersuchen im kommenden Semester den Crowdfunding-Erfolg der Entwickler des Weltraum-Epos Star Citizen. Diese haben bereits 159 Millionen US-Dollar für das Spiel eingesammelt.
Die Weltraumsimulation Star Citizen ist unzweifelhaft ein sehr umstrittenes Projekt. Trotz vollmundiger Versprechen und sechs Jahren Entwicklungszeit haben die Entwickler um Branchenveteran Chris Roberts bisher nur relativ wenig Spiel geliefert. Relativ unumstritten ist, wie gut die Crowdfunding-Komponente des Vorhabens für Roberts Firma Cloud Imperium Games (CIG) läuft. Bis dato hat die Firma nach eigenen Angaben bereits über 159 Millionen US-Dollar von Unterstützern eingesammelt. Nun untersuchen drei Forscher der Universitäten Mannheim und Augsburg diesen Erfolg aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
Im Gespräch mit heise online betonen sie dabei, dass sie den Erfolg oder Misserfolg der Entwicklung des Spiels nicht beurteilen können und auch gar nicht beurteilen wollen. Bei ihrer Forschung geht es ihnen allein um die wirtschaftliche Perspektive des Crowdfundings für das Projekt bis zur Marke von 150 Millionen US-Dollar. Wie CIG dabei vorgegangen ist untersuchen Jan-Philipp Ahrens, Dennis Steininger und Andrew Isaak im kommenden Semester mit Studenten an der Uni Mannheim im Rahmen eines Seminars am Institut für Mittelstandsforschung. Das Seminar schließt dabei auch eine Exkursion zu Cloud Imperium Games mit ein.
Wirtschaftlicher Erfolg durch gutes Community Management
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Forscher zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Ergebnisse ihrer Forschung präsentieren können, da das Seminar noch nicht begonnen hat. Nach den konkreten Aspekten der Crowdfunding-Kampagne gefragt, auf die sie besonderes Augenmerk legen wollen, erwähnten die Forscher das Community-Management der CIG-Entwickler. Es zeichne sich bereits ab, dass hier ein wichtiger Erfolgsfaktor beim Einsammeln finanzieller Unterstützung liege. In der Hinsicht hätten die Entwickler "bisher alles richtig gemacht", so das Forscherteam.
Durch das Einbinden der Investoren, die gleichzeitig Fans des Spiels seien, würden diese augenscheinlich ermuntert, größere Summen zu zahlen, als bei anderen Projekten. Die Forscher bezeichnen dies als wegweisende Entwicklung im Feld des Managements.
Konkrete Ergebnisse der Forschung werden nach dem Abschluss des Semesters zum Jahresende erwartet. Im Rahmen der Berichterstattung zur bisher größten Crowdfunding-Kampagne überhaupt wird heise online die Ergebnisse der Forscher in diesem Bereich weiter verfolgen. (fab)