Vodafone will keine weiteren Übernahmen

Chris Gent, Chef des weltweit führenden Mobilnetzbetreibers Vodafone, hat in einem Interview das Ende der Übernahmephase bekräftigt.

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  • dpa

Vodafone-Chef Chris Gent hat in einem Interview mit der Londoner Zeitung Sunday Telegraph bekräftigt, dass der von ihm geführte britische Telekommunikationskonzern keine weiteren Übernahmen von Mobilfunkanbietern plant. "Wir sind nicht süchtig nach Deals. Wir wollten mit unseren Aufkäufen nur in eine Position kommen, die andere nicht erreichen können", sagte Gent. Seine Hauptsorge gelte nun dem Preis der Vodafone-Aktie, der auf ein Dreijahrestief gesunken ist.

Die Zukunft des weltweit größten Mobilnetzbetreibers sieht Gent bei der Entwicklung der dritten Generation von Mobilfunknetzen. Europa müsse auf diesem Gebiet aufpassen, dass es seinen Vorsprung vor Japan und den USA nicht verliert. "Wir müssen Innovation und Investition vorantreiben."

Er persönlich sei "leidenschaftlich" bei der Arbeit, sagte Gent. "Aber niemand kann diesen Job für immer machen." Wenn die Zeit für ihn komme auszusteigen, werde für gute Nachfolge gesorgt. "Wir arbeiten daran, dass es ein paar gute Kandidaten gibt – das muss nicht unbedingt ein Engländer sein".

Vodafone hatte Mitte vergangener Woche sein Jahresergebnis 2000/2001 vorgelegt. Daraus ging hervor, dass die milliardenschweren Zukäufe von Mannesmann und Airtouch die Konzernbilanz mit einem Vorsteuerverlust von 8,1 Milliarden Pfund (fast 25 Milliarden Mark) belastet haben. Ohne Berücksichtigung dieser Belastungen wäre der Ertrag vor Steuern um 87 Prozent auf 4,03 Milliarden Pfund in die Höhe geschossen. (dpa) (dz)