China: Bitcoin-Börse BTCC will Handel einstellen

Die Kryptogeldmärkte sind nervös wegen eines möglichen Handelsverbots in China. Nun will eine der wichtigsten Bitcoinbörsen des Landes den Handel wegen Behördenvorschriften einstellen.

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Bitcoin

Die Schließung von Mt.Gox stürzte die Währung Bitcoin in eine Vertrauenskrise.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

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BTCC, eine der bedeutendsten Bitcoin-Börsen Chinas, will bis zum 30 September ihren Geschäftsbetrieb im Land einstellen. Als Grund gaben die Betreiber auf Twitter Vorschriften der Regierung an. Das soll sich aber nur auf den Handelsplatz in China beschränken, weitere Geschäftsfelder wie der eigene Mining-Pool sollen weiter betrieben werden.

Zuvor hatten am Donnerstag mehrere chinesische Medien berichtet, ein generelles Verbot für Bitcoin-Börsen in China stehe bevor. Die Betreiber seien von Offiziellen mündlich aufgefordert worden, den Betrieb einzustellen, schrieb unter anderem die Wirtschaftszeitung China Business News. Gerüchte über ein solches Verbot für Kryptogeldbörsen machen seit Tagen die Runde.

Eine offizielle Verlautbarung, dass China börslichen Kryptogeldhandel verbieten will, gibt es bislang nicht. Andere große Börsen wie Okcoin und Huobi haben auch noch keine Schließungsabsichten verlauten lassen. Okcoin erklärte gegenüber Coindesk, man habe bislang keinerlei Kenntnis eines behördlichen Verbots.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen unterliegen Kryptowährungen wie Bitcoin keiner Kontrolle durch Staaten oder Notenbanken. Viele Chinesen sollen Bitcoins genutzt haben, um die strengen Kapitalkontrollen des Landes zu umgehen und so ihr Geld ins Ausland zu schaffen.

Gerüchten nach könnte die Entscheidung von BTCC auch mit einem eigenen Initial Coin Offering (ICO) zu tun haben, dessen Kryptotoken auf der Börse gehandelt wird. Genau diese Form diese neue Investmentform hatten chinesische Behörden in der vergangenen Woche verboten. Ein ICO ist eine Art Schwarmfinanzierung auf Blockchainbasis, bei der Geschäftsideen durch den Verkauf von Kryptogeldtokens an Investoren finanziert werden sollen. Die chinesischen Finanzaufseher sahen große Risiken für Investoren.

Auch wenn China den Handel nicht mehr wie in früheren Jahren dominiert, dürfte sich die Entscheidung von BTCC dennoch auf die anderen Kryptogeldmärkte auswirken. Fällt in China ein Sack Bitcoins um, spürt man auch anderswo noch die Erschütterung. (Mit Material der dpa) / (axk)