Pirate Bay lässt heimlich Krypto-Miner auf Nutzer-PCs laufen

Pirate Bay hat in einem unangekündigten Versuch ein neues Geschäftsmodell ausprobiert: Wer auf bestimmten Seiten surft, schürft auf Kosten der CPU-Auslastung für Pirate Bay Kryptowährungen.

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Pirate Bay lässt heimlich Krypto-Miner auf Nutzer-PCs laufen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Achim Barczok

Pirate Bay testet derzeit aus, seine Nutzer per JavaScript-Miner Kryptowährungen schürfen zu lassen – ohne sie davon in Kenntnis zu setzen. Das berichtet die Website Torrentfreak und beruft sich dabei auf mehrere Pirate-Bay-Nutzer und ein offizielles Statement des Anbieters. Demnach seien Nutzer der Tauschbörse gestern auf eine stärkere CPU-Auslastung aufmerksam geworden, während sie auf einigen Seiten von Pirate Bay gesurft hatten.

Auf Reddit und in Foren der Pirate Bay tauschen sich seitdem Nutzer über das Problem aus. Ein Nutzer sprach sogar davon, dass seine CPU dadurch zu über 80 Prozent ausgelastet worden sei.

heise online konnte den Einsatz ebenfalls nachvollziehen. So enthielten Ergebnisseiten auf thepiratebay.org ein JavaScript-Schnipsel des Anbieters Coin-Hive,der den Miner für die Kryptowährung Monero als JavaScript-Bibliothek anbietet.

Per JavaScript eingebundenes Krypto-Mining-Tool

(Bild: heise online)

In unserem Test stieg die CPU-Auslastung von 5 Prozent auf 20 bis 30 Prozent, solange die Ergebnisseite geöffnet blieb. Mit NoScript-Browsererweiterungen konnten wir das Mining deaktivieren, ohne die übrigen Funktionen der Seite einzuschränken.

Die CPU-Auslastung stieg in unserem Test auf bis zu 30 Prozent an.

(Bild: heise online)

Inzwischen hat Pirate Bay gegenüber Torrentfreak bestätigt, dass das Krypto-Mining zur Zeit für etwa 24 Stunden auf Teilen der Seite getestet wird. Die Idee sei es, so eine neue Einnahmequelle zu erschließen und eventuell dadurch später Anzeigen zu ersetzen. Warum man das allerdings heimlich ausprobiert, blieb offen.

Der Anbieter des Mining-Tools Coin-Hive weist in der Dokumentation des Tools sogar explizit darauf hin, dass man das Tool zwar heimlich ausführen könne, man aber ausdrücklich davor warne, um seine Nutzer nicht zu verärgern. (acb)