Bosch fordert realistische Angaben für Plug-in-Hybride

Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, hat sich für eine klare Angabe von Verbrauchswerten auch bei Autos mit neuen Antrieben ausgesprochen. Das gelte gerade bei den sogenannten Plug-in-Hybridmodelle

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BMW 225xe

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

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Von
  • Martin Franz

Die Herstellerangaben bei Plug-in-Hybriden haben mit der Realität wenig zu tun. (im Bild: BMW 225xe)

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, hat sich für eine klare Angabe von Verbrauchswerten auch bei Autos mit neuen Antrieben ausgesprochen. Das gelte gerade bei den sogenannten Plug-in-Hybridmodellen. „Teils deutliche Abweichungen von den Herstellerangaben können sich ergeben, wenn ohne elektrische Energie gefahren wird“, sagte Denner der Automobilwoche. Auch bei langen Fahrten mit hohen Geschwindigkeiten könne der Verbrauch deutlich steigen.

Es sei wichtig, dass es transparente Verbrauchsangaben gibt und die Verbrauchs- und Emissionswerte transparent dargestellt werden. „Dies bedeutet: keine unrealistischen Prospektwerte, die der Kunde im realen Fahrbetrieb nicht erreicht.“ Auch der ADAC-Experte Reinhard Kolke warnte in der Automobilwoche, dass die Verbrauchsangaben bei Plug-in-Hybriden schwierig seien. „Für die meisten Hersteller sind Plug-in-Hybride attraktiv, weil man für sie mit fantastisch niedrigen CO2-Werten werben kann und diese niedrigen Werte den CO2-Flottenwert entsprechend schönen“, sagte der Leiter des ADAC-Technikzentrums.

Die Berechnung von Verbrauchswerten bei Plug-in-Hybriden ist in der Tat nichts ganz so einfach. Im NEFZ ist das Prozedere in der ECE-Norm R 101 beschrieben. Gestartet wird die Messung mit voller Batterie, was mit Null Gramm CO2 in das Ergebnis eingeht. Gefahren wird, bis der Stromspeicher leer ist, dann folgen 25 km mit dem Verbrennungsmotor. Danach ist die Batterie wieder voll – ohne das ihre Aufladung in die CO2-Wertung eingeht. Mit entsprechender Batteriekapazität werden also nur einmal 25 km mit dem Verbrenner für die Angabe im NEFZ erfasst. Wir haben uns diesem Thema vor einiger Zeit ausführlich gewidmet.

(mit Material der dpa) (mfz)