Diesel: Das Ende ist nah

Temperaturanomalien. Abweichung der Temperatur vom jeweiligen Monatsmittelwert, das ganze über annähernd den ganzen Globus gemittelt. Nur die Regionen unmittelbar um die Pole werden wegen zu geringer Dichte der Messstationen nicht erfasst. Bild: GISS

Die Energie- und Klimawochenschau: Von globaler Erwärmung, Stürmen vom atlantischen Fließband, verdrängenden Politikern und einer optimistischen Prognose für das Elektroauto

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Der zurückliegende August war im globalen Maßstab der zweitwärmste seit mindestens den 1880er Jahren, also seit jener Zeit, in der erstmals ausreichende systematische Aufzeichnungen gemacht wurden, um den Zustand des globalen Klimasystems zu erfassen. Das berichtet das Goddard Institute for Space Studies (GISS) der US-Raumfahrtagentur NASA. Demnach war nur der August 2016 wärmer. Im vergangenen Monat lag im globalen Mittel die Temperatur um 0,85 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980.

Ein Blick auf die Daten des GISS wie auch auf die obige Grafik zeigt, dass es in der Zeit um die Wende zum 20.Jahrhundert noch deutlich kühler gewesen ist. Im Mittel über die 30 Jahre 1880 bis 1909 lag die globale Temperatur im August 0,22 Grad Celsius unter dem Referenzniveau (1951 bis 1980). Der August 2017 war also 1,07 Grad Celsius wärmer als jene Periode vor über 100 Jahren.

Wenn man jene Zeit in etwa als Maßstab für die vorindustrielle Epoche nimmt, da die Verbrennung fossiler Energieträger im Vergleich zu heute oder auch den 1950er Jahren noch sehr überschaubar war, dann lässt sich sagen, dass sich das globale Klima bereits um rund einen Grad erwärmt hat. Im Pariser Klimavertrag - inzwischen ratifiziert von 160 Ländern - haben die Staaten sich darauf geeinigt, die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, und möglichst 1,5 Grad Celsius nicht zu überschreiten.

Stürme ohne Ende

Unterdessen wütet in der Karibik schon der nächste Hurrikan. Ein Video der NASA zeigt, wie sich dort Hurrikan "Maria" verstärkt hat, während "José" in halbwegs sicherer Entfernung an der US-Küste hoch zog. Ein Screenshot von der Warnseite der Weltmeteorologieorganisation WMO (unten) zeigt, dass die beiden nicht die einzigen Tropenstürme sind.

Taifun "Talim" ist am Wochenende relativ zügig über Japan hinweg gezogen, sorgte dort aber noch für Rekordniederschläge und für erhebliche Störungen im Zug- und Luftverkehr. Die in Hongkong erscheinende South China Morning Post berichtet von mehreren Toten. Am Montag gab es auf Hokkaido, der nördlichsten der großen Hauptinseln, noch wolkenbruchartige Niederschläge. Am Dienstag hatte sich der Sturm so weit abgeschwächt, dass er bei der WMO nicht mehr als tropische Zyklone geführt wurde.

Tropenstürme am Montag über Pazifik und Nordatlantik. Screenshot einer WMO-Seite

Deutlich schlimmer traf es zu Beginn der Woche die Bewohner der Kleinen Antillen, die von Hurrikan "Maria" getroffen wurden. Nach Informationen des National Hurricane Center der USA, handelte es sich bei dem Sturm am Dienstag um einen Hurrikan der Stufe 5, also der höchsten Kategorie. Die über zehn Minuten gemittelte Windstärke betrug in Nähe des Sturmzentrums 160 Meilen (knapp 260 Kilometer) pro Stunde, womit er mit "Irma" vergleichbar ist, der erst vor zwei Wochen durch die gleiche Region zog und später als stärkster dort je beobachteter Hurrikan identifiziert worden war.

Nach einem Bericht der New York Times hatte der Sturm bereits am Montag die gleiche Stärke, als er auf die Inselnation Dominica traf, die zwischen den französischen Bestzungen Martinique und Guadeloupe gelegen ist. In dem 72.000-Einwohner-Staat habe es flächendeckende Zerstörungen gegeben, schreibt Premierminister Roosevelt Skerrit auf Facebook. Die Zerstörungen seien verheerend, aber im Augenblick gehe es vor allem darum, den Verletzten zu helfen und sie aus den Trümmern zu bergen.