Joomla: Die besten Erweiterungen für das Open-Source-CMS

Mit Hilfe von Extensions lässt sich der Funktionsumfang des Open-Source-CMS Joomla ganz an die eigenen Bedürfnisse anpassen. c't hat eine Auswahl der praktischsten Erweiterungen zusammengestellt.

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Joomla Extensions Directory
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tim Schürmann
Inhaltsverzeichnis

Mit dem freien Content Management System Joomla lassen sich auch komplexe Websites ohne großes Vorwissen bauen. Dafür sind weder Programmierkenntnisse noch fortgeschrittene Webdesign-Fähigkeiten nötig. Das Open-Source-CMS eignet sich für kleine Vereins-Websites ebenso wie für umfangreiche Community-Portale – je nach Einsatzzweck sind andere Funktionen wichtig.

Das Joomla-CMS ist in über 50 Sprachen übersetzt und verwaltet auch mehrsprachige Inhalte. Es lassen sich nicht nur Beiträge sprachspezifisch anlegen, sondern auch Kontakte, Newsfeeds und Weblinks. Je nach der im Frontend gewählten Sprache blendet die Website dann beispielsweise andere Kontaktinformationen ein.

Seit Version 3 sind Wartung und Konfiguration einer Website noch einfacher: Änderungen an Beiträgen lassen sich dank Versionierung wieder rückgängig machen und Software-Updates und Erweiterungen installiert man bequem per Mausklick im Adminbereich. Die vielen Funktionen des Open-Source-CMS, die ausgefeilte Rechteverwaltung und die Konfiguration erläutert c't im Beitrag:

  • Schalthebel der Macht: Das Open-Source-CMS Joomla 3

Die Standardausstattung von Joomla hält nur die wichtigsten Funktionen bereit, denn die Joomla-Entwickler wollen das Content-Management-System möglichst schlank halten. Mit Hilfe von Erweiterungen lässt sich der Funktionsumfang dann fast nach Belieben ausbauen.

Joomla-Extensions (10 Bilder)

Datensicherung

Die Erweiterung Akeeba Backup übernimmt die Sicherung Ihrer Joomla-Website. Sie sichert sämtliche Datenbanktabellen sowie den Inhalt des Joomla-Verzeichnisses in einem Archiv, das sich entweder auf demselben oder einem beliebigen anderen Server wieder einspielen lässt. Dabei nimmt ein Assistent veränderte Daten wie eine neue Domain und neue Datenbank-Zugangsdaten entgegen, um die Installation anzupassen. Damit eignet sich das Backup ausgezeichnet dafür, schnell und einfach eine Testumgebung aufzusetzen oder die laufende Installation auf einen anderen Server zu migrieren.

In der kostenlosen Akeeba-Version muss das Backup manuell angestoßen werden; die automatische Sicherung in bestimmten Intervallen bleibt der kommerziellen Professional-Fassung vorbehalten.

Für die meisten Aufgaben gibt es bereits eine passende Erweiterung. Diese muss man nur herunterladen und per Mausklick installieren.

Wenn Sie dieses Plug-in installieren, können Sie das Joomla Extensions Directory, kurz JED, auch vom Joomla-Backend aus durchforsten.

Das offizielle Joomla Extensions Directory (JED) erleichtert die Suche nach Erweiterungen drastisch. Der Katalog enthält fast alle für Joomla existierenden Erweiterungen und bietet eine Suchfunktion.

Das Joomla Extension Directory bringt Erweiterungen aus vielen Bereichen. Nutzen Sie die Suchfunktion oder stöbern Sie in den Kategorien.

Dank einer Erweiterung können Sie JED auch direkt aus Joomla heraus anzapfen. Um diese zu installieren, rufen Sie im Joomla-Backend den Menüpunkt "Erweiterungen/Verwalten" auf und klicken in der blauen Meldung auf „'Aus Webkatalog installieren'-Tab hinzufügen“.

Sollte Joomla diese Meldung nicht anzeigen, rufen Sie die „Optionen“ auf und setzen dort „Joomla!-Erweiterungsverzeichnis“ auf „Hinweis anzeigen“. Joomla installiert daraufhin das Plug-in „Installer – Webkataloginstallation“, das ein neues Register „Aus Webkatalog installieren“ bereitstellt. Links im grauen Kasten listet Joomla die Kategorien auf, rechts die angebotenen Erweiterungen plus Suchfunktion. Haben Sie hier eine Erweiterung ausfindig gemacht, genügt ein Klick auf „Install“, um sie einzuspielen.

Wenn Sie eine Erweiterung ins Auge gefasst haben, sollten Sie vor dem Download beziehungsweise der Installation einen Blick auf die Lizenz werfen. Für Joomla gibt es sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Erweiterungen; manche sind nur für private Zwecke kostenlos. Alle in diesem Beitrag vorgestellten Erweiterungen unterliegen einer Open-Source-Lizenz und dürfen sowohl in privaten als auch kommerziellen Internetauftritten kostenlos verwendet werden.

Wie bei jeder Software sollten Sie prüfen, wann die Erweiterung zuletzt aktualisiert wurde. Das JED verrät dieses Datum neben „Last updated“. Liegt der Zeitpunkt länger zurück, könnte die Entwicklung eingeschlafen sein und die Erweiterung Sicherheitslücken enthalten. Da nicht alle Erweiterungen gleich gut sind, lohnt auch ein Blick auf die „Reviews“. Die Erfahrungsberichte können Hinweise auf Probleme und Fehlfunktionen liefern. Die in unserer Bilderstecke vorgestellten Erweiterungen bewähren sich seit mehreren Jahren in zahlreichen Joomla-Installationen. Eine Garantie, dass die Entwickler ihre Arbeit auf ewig fortführen, gibt es aber auch hier nicht.

Prüfen Sie abschließend, ob die Erweiterung mit Ihrer Joomla-Version kompatibel ist. Das JED bietet mittlerweile nur noch Erweiterungen an, die mindestens für Joomla 3 gedacht sind. Nicht immer laufen Erweiterungen dann aber auch reibungslos mit der aktuellen Joomla-Version: In der Vergangenheit haben die Joomla-Entwickler immer wieder kleine Änderungen unter der Haube vorgenommen, die Erweiterungen aus dem Tritt brachten. Eine weitere Stolperfalle sind neue PHP-Versionen, mit denen ältere Erweiterungen unter Umständen nicht zurechtkommen.

Bei produktiven Joomla-Installationen empfiehlt es sich, neue Erweiterungen zunächst in einer Testumgebung auszuprobieren. Nur so erfahren Sie, ob diese auf Ihrem System läuft und sich mit den anderen Extensions verträgt. (lmd)

(lmd)