Kopano und Mattermost: Exchange-Alternative mit Slack-Klon

Die Entwickler der freien Groupware und Exchange-Alternative Kopano, die einst als Zarafa bekannt war, bauen ihr Werkzeug zur Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen weiter aus: Jetzt hält mit Mattermost ein modernes Gruppen-Chat-System Einzug.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen
Exchange-Alternative mit Slack-Klon
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Siering

Seit rund einem Jahr haben die Zarafa-Entwickler ihre Aktivitäten auf einen Fork der ursprünglichen Software verlagert, den sie Kopano nennen. Nicht nur das Produkt, sondern auch die niederländische und deutsche Firma haben den Namenswechsel vollzogen. Sie dehnen die Kernfunktionen auf modernere Zusammenarbeitstechniken wie Meetings im Web und jetzt Funktionen für Gruppen-Chats aus, wie sie Slack populär gemacht hat: ein Nachrichtensystem für Arbeitsgruppen, das auf dem Arbeitsplatz-PC genausogut funktioniert wie auf dem Mobiltelefon. Im Fall der jüngsten Beigaben kooperiert Kopano mit Mattermost – einer Firma, die das gleichnamige Open-Source-Gruppen-Chat-System entwickelt.

Kopano stellt damit alle wesentlichen Funktionen bereit: E-Mail, Messaging, Videokonferenz, Kalender, Adressbuch und Dateiaustausch. Die Funktionen lassen sich im Browser, von Kopano WebApp genannt, oder mit einem eigenen Client unter Mac OS, Windows und Linux auf dem Desktop nutzen; bei letzterem Szenario steckt ein verkapselter Browser in der ausführbaren Datei. Außerdem lässt sich Kopano über gängige Protokolle erreichen: IMAP, CalDAV und Active Sync (wie das echte Exchange), das in der Kopano-Welt Z-Push heißt. Die Mattermost-Integration erfolgt jetzt in WebApp und Desktop per Intranet-Plug-in in einem iFrame; die Mattermost-Installationspakete stellt Kopano bereit. Ende des Monats soll eine Beta von Webmeetings 4 erscheinen, die Mattermost einbaut.

Für Outlook gibt es eine spezielle Kopano-Extension, die auf Clients installiert wird. Sie rüstet per Z-Push nicht erreichbare Funktionen für Outlook 2013 und Nachfolger nach. Den bisherigen Zugang zur Groupware per MAPI hat Microsoft seit Outlook 2010 zugunsten eine Anbindung an Office 365 und die Microsoft-Cloud aufgegeben. Diesen Änderungen hinterherzupatchen hatte Zarafa/Kopano ursprünglich aufgegeben und erklärt, auf eigene Client-Software und Browser-Bedienung zu setzen. Mit der neu aufgelegten Extension für Outlook ist man aber wieder in den Wettlauf eingestiegen.

Kopano kann man derzeit auf zwei Arten betreiben: Über eine Subskription pro User, die bei 15 Euro mit mindestens 5 Nutzern pro Jahr im Basic-Paket startet und bei 45 Euro pro Nutzer und Jahr endet. Je nach Paket sind einzelne Funktionen enthalten oder per Aufpreis zu haben. Die Pakete sind über Partner erhältlich. Die enthaltenen Supportleistungen erhalten Käufer hingegen vom Hersteller. Wer mutig ist, nutzt die täglichen Builds, die es auf der Community-Site gibt. Aktive Community-Mitglieder erhalten auf Anfrage freie Jahreslizenzen. (ps)