IG Metall gegen freiwilligen Lohnverzicht bei HP
Hewlett-Packard kündigte im Juni ein Programm zur Kosteneinsparung an. Die Gewerkschaft empfiehlt aber den Beschäftigten, den Gehaltsverzicht abzulehnen.
Hewlett-Packard kĂĽndigte vor einigen Tagen ein Programm zur Kosteneinsparung an: Die Arbeiter werden "anonym und unverbindlich" befragt, ob sie bereit seien, auf 10 Prozent des Lohns oder 8 Tage Urlaub oder auch auf 5 Prozent des Lohns und 4 Tage Urlaub zu verzichten. Niemandem, der dies nicht wolle, entstĂĽnden Nachteile, hieĂź es bei HP.
Die Firma, die im baden-württembergischen Herrenberg produziert und ihre deutsche Zentrale in Böblingen hat, handelte sich trotzdem Ärger mit der IG Metall Stuttgart ein. Die Gewerkschaft hält das Vorhaben von HP für "peinlich und abstrus". Das Unternehmen sei weit davon entfernt, in die Verlustzone zu geraten, auch wenn die ehrgeizigen Wachstumsziele im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich nicht erreicht würden.
Die IG Metall vermutet, dass mit dieser Maßnahme Einfluss auf den Börsenkurs genommen werden soll. Der sofortige Rückgriff auf das Einkommen der Beschäftigten signalisiere den Anlegern eine Kompensation zurückgehender Gewinne ohne Beeinflussung des Eigen- oder Fremdkapitals. Die Gewerkschaft zeigte sich über das negative Beispiel besorgt. Der Griff in die Taschen der Beschäftigten verführe die Unternehmen dazu, "den erfolgreichen Weg der Innovationskonkurrenz zu Gunsten kurzsichtigen Lohndumpings zu verlassen" und empfiehlt allen Beschäftigen bei HP, den Gehaltsverzicht abzulehnen. (lab)