iPhone 8, die kleine Schwester des iPhone X: ein erster Blick

Wer mag schon das zweitschönste Auto oder das zweitbeste Essen? Deshalb warten die Apple-Fans auf das iPhone X. Dabei liefert schon das iPhone 8 bemerkenswerte Ergebnisse, vor allem in der Kamera-Software.

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iPhone 8, die kleine Schwester des iPhone X: ein erster Blick
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So mancher mag bei Apples Vorstellung seiner neuen Smartphones doch noch, trotz aller vorherigen Leaks, überrascht gewesen sein: Zwei neue, eigenständige Produktlinien, und dabei kein einfacher Refresh fürs iPhone 7? Denn iPhone 8 und 8 Plus sind keineswegs nur S-Versionen der vorherigen Generation, wie es im Veröffentlichungsrhythmus Apples eigentlich üblich wäre.

iPhone 8 und iPhone 8 Plus haben zwar beinahe identische Abmessungen und ein geringfügig höheres Gewicht als ihre Vorgänger, bieten aber dennoch grundlegend Neues. Vier Verbesserungen bilden die Eckpunkte der neuen iPhones: ein neuer Chipset, eine bessere Kamerasoftware, ein neues Display und nicht zuletzt ein neues Gehäuse. Ein erster Blick auf die seit Freitag real verfügbaren neuen Apple-Smartphones iPhone 8 und iPhone 8 Plus – das iPhone X erscheint erst im November.

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Auf Anhieb mag man ein iPhone 8 für ein iPhone 7 oder 6(S) halten, vor allem, wenn es in einer Hülle steckt. Dabei ist es durch seine Glasrückseite viel biegesteifer und ein wenig schwerer. Da die Elektronik nicht mehr durch ein Alugehäuse abschirmt ist, kann Apple die Antennen vollständig verbergen und den Akku induktiv aufladen. Das funktioniert mit allen Qi-Ladern, auch denen von IKEA oder den in vielen Fahrzeugen verbauten Ladematten.

Durch seine eigene Chip-Entwicklung kann Apple jedes Jahr die Latte höher legen. Mit dem A11 Bionic ziehen zum ersten Mal sechs Prozessorkerne in ein Apple-Mobilgerät ein und schlagen auf Anhieb ein aktuelles MacBook Pro und alle anderen Smartphones in Benchmarks. Das Besondere ist die Fähigkeit, sowohl die stromfressenden schnellen Kerne als auch die stromsparenden langsameren gleichzeitig einzusetzen. Damit erreicht der A11 Bionic bisher nie gesehene Leistungen in Multithreading-Workloads. Und genau die sind typisch für die Bildverarbeitung.

Diese Leistung macht sich an zwei Stellen besonders bemerkbar: Bei AR-Anwendungen und in der Kamera. Smartphone-Fotografie baut längst nicht mehr nur auf eine gute Optik und einen exzellenten Sensor, sondern immer mehr auf die nachfolgende Bearbeitung der Sensordaten. Das nutzt das iPhone 8.

iPhone 8: Porträtlicht (5 Bilder)

Kollegin Coco im "natürlichen Licht" ...

Das iPhone 8 Plus hat aber durch seine Doppelkamera mit Weitwinkel und Tele noch mehr Möglichkeiten. Die beiden leicht versetzten Optiken können die Tiefe im Bild bestimmen. Beim iPhone 7 Plus nutzte Apple das für den Porträtmodus, der Gesichter im Vordergrund scharf stellte und aus dem unscharfen Hintergrund hervorhob. Der Porträtmodus erschien zunächst nur als Beta und wurde sukzessive verbessert.

Beim iPhone 8 Plus kommt nun eine weitere Bildverarbeitung hinzu: Mit dem Porträtlicht rechnet der A11 Belichtungseffekte in das Bild hinein. Das funktioniert nicht nur live während der Aufnahme, sondern lässt sich auch nachträglich ändern. Der beim Porträtmodus nur unscharf gerechnete Hintergrund lässt sich nun komplett schwärzen; der Vordergrund kann dabei farbig bleiben oder in ein monochromes Schwarzweißbild umgerechnet werden.

Dazu gibt es noch zwei Modi, die Gesichtskonturen hervorheben, so wie das in der Modefotografie üblich ist, oder eine zusätzliche Belichtung über eine goldene Bounce-Card simulieren. Diese Effekte sind weniger plakativ, verbessern Porträtfotos aber ganz erheblich. Auch wenn Apple Millionen von Fotos analysiert hat, hat diese neue Bildverarbeitung zunächst einen Betastatus.

Das Display der beiden neuen iPhone 8 und 8 Plus passt seine Farbtemperatur nun wie zuvor schon das iPad Pro 9.7 und die zweite Generation des iPad Pro an das Umgebungslicht an (True Tone). Außerdem unterstützt es HDR10 und Dolby Vision, so dass man etwa Netflix-Filme mit kräftigeren Farben und einem höheren Kontrast anschauen kann.

Mac & i testet die neuen iPhones derzeit auf Herz und Nieren; die Details und ausführlichen Ergebnisse kann man im nächsten Heft 5/2017 von Mac & i nachlesen. (vowe)