Staatsanwalt ermittelt gegen Philips-Chef
Der scheidende Vorstandsvorsitzende des Philips-Konzerns, Cor Boonstra, muss sich jetzt mit der Justiz auseinandersetzen.
Der scheidende Vorstandsvorsitzende des Philips-Konzerns, Cor Boonstra, muss sich jetzt mit der Justiz auseinandersetzen. Es geht um den Verdacht des Insider-Handels. Die Staatsanwaltschaft Amsterdam hat bereits eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Boonstra hatte bei einem privaten Aktienkauf im März vorigen Jahres durch Insiderwissen erhebliche Gewinne erzielt. "Wir glauben, über ausreichende Unterlagen für eine solche Untersuchung zu verfügen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Amsterdam.
In einem Fernseh-Interview hatte Boonstra in dieser Woche eingeräumt, dass er für eine halbe Million Euro Aktien des Entertainment- Konzerns Endemol gekauft habe, kurz bevor dieser vom spanischen Telekomkonzern Telefonica aufgekauft wurde. Die niederländische Börsenaufsicht vermutete später, dass der Philips-Chef von den Verhandlungen zwischen Endemol und Telefonica gewusst hat. Boonstras Freundin Sylvia Toth war zum Zeitpunkt der Verhandlungen Mitglied des Endemol-Aufsichtsrats.
Die Staatsanwaltschaft Amsterdam, die die die Börsenaufsicht alarmiert wurde, hatte bereits zu Beginn der Woche beschlossen, die Untersuchung einzuleiten, erklärte die Sprecherin weiter. Ursprünglich sollte der Beschluss erst am Freitag bekannt gegeben werden. (em)