EU-Kartellverfahren: Google will Shopping-Suche ganz auslagern

Um der Forderung der EU-Kommission nach der Rekordstrafe nachzukommen, hat Google sein Kompromissangebot offenbar noch einmal verbessert. Einem Bericht zufolge will Google den eigenen Preisvergleichsdienst auslagern, um weiteren Strafen zu entgehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
EU-Kartellverfahren: Google will Shopping-Suche ganz auslagern
Lesezeit: 1 Min.

Kurz vor Ablauf der Frist hat Google laut Medienberichten sein Kompromissangebot für die Zukunft der Shopping-Suche noch einmal angepasst. Wie Bloomberg schreibt, will Google die lukrativen Werbeplätze demnach nicht nur für die Konkurrenz öffnen und dafür selbst gleichberechtigt mitbieten. Die zuständige Abteilung von Google solle außerdem ausgelagert werden und selbst erwirtschaftetes Geld für ihr Anzeigengeschäft nutzen. Mit diesem Vorschlag soll die EU-Kommission und die Konkurrenz offenbar doch noch überzeugt werden, nachdem ein erster Plan noch auf Ablehnung gestoßen war. Ohne Lösung drohen Google weitere Geldbußen nach der bereits verhängten Rekordstrafe von 2,4 Milliarden Euro.

Im Juni hatte die Europäische Kommission Google dazu verpflichtet, diese Rekordsumme zu bezahlen, weil der Konzern seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschine missbraucht haben soll. Der eigene Preisvergleichsdienst "Google Shopping" sei in den Suchergebnissen ganz oben oder sogar noch stärker hervorgehoben platziert worden, wodurch Vergleichsdienste der Konkurrenz herabgestuft worden seien. Dafür verhängte die Kommission die bisher mit Abstand höchste Kartellstrafe. Sollte Google das beanstandete Verhalten nicht beenden und einen für die Kommission akzeptablen Kompromiss realisieren, drohen ab dem morgigen 28. September Strafen von bis zu 5 Prozent des täglichen Umsatzes. (mho)