Getty Images verbannt Fotos von nachträglich "verschlankten" Models

Bild-Retuschen an der Körper-Figur von Models sind bei Getty Images ab dem 1. Oktober tabu. In einer E-Mail hat die Bildagentur darauf hingeweisen, entsprechende Fotos nicht mehr zu akzeptieren, als Grund nennt sie ein neues Gesetz aus Frankreich.

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Agentur Getty Images verbannt Fotos von nachträglich „verschlankten“ Models

(Bild: Pixabay/CC0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marten Siegmann

Die Bildagentur Getty Images will ab dem 1. Oktober keine Fotos mehr akzeptieren, auf denen die Figur von Models nachträglich retuschiert wurde. Die Entscheidung sei eine Reaktion auf ein entsprechendes Gesetz aus Frankreich, das ebenfalls am 1. Oktober in Kraft tritt. Dort müssen ab der kommenden Woche Fotos, an denen die Figur von Models nachträglich "gephotoshopped" wurde, stets mit dem Hinweis auf die Bearbeitung veröffentlicht werden.

In einer E-Mail, die DPReview zugespielt wurde, weisen Getty Images und die Firmentochter iStock ihre Fotografen an, keine entsprechenden Inhalte mehr abzuliefern. Bearbeitungen hinsichtlich der Körperform, die die Models dicker oder dünner erscheinen lassen, seien tabu und stellten eine Verletzung der Richtlinien für die Einreichung von Fotos dar. Darüber, welche Konsequenzen bei einem Verstoß drohen, gibt die E-Mail keine Auskunft. Ebenfalls unklar ist, wie das Unternehmen etwaige Verstöße Identifizieren will und wie mit Fotos aus dem bisherigen Bildarchiv künftig umgegangen werden soll. Bearbeitungen und Retuschen von Haarfarbe, Nasenform oder Haut von Personen seien indes weiterhin erlaubt.

In Frankreich hatte die Regierung im Mai dieses Jahres beschlossen, dass kommerziell genutzte Fotos, auf denen die Figur von Models bearbeitet wurde, künftig mit dem Hinweis "photographie retouchée" veröffentlicht werden müssen. Bei einem Verstoß droht eine Geldstrafe von bis zu 37.500 Euro. Es war nur eine von mehreren Maßnahmen, um Frauen vor der Beeinflussung durch falsche Schönheitsideale der Modeindustrie zu schützen. Unter anderem müssen Models dort Atteste darüber vorhalten, dass ihr Body-Mass-Index (BMI) von einem Arzt als unbedenklich eingestuft wurde. (msi)