Maschinelles Sehen: Apple kauft Technik zur Bewertung von Bildinhalten

Apple hat ein auf Bilderkennung spezialisiertes Startup übernommen. Dessen Technik sowohl Fotos unter technischen und ästhetischen Aspekten bewerten sowie Emotionen aus Gesichtern ablesen.

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Maschinelles Sehen: Apple kauft Technik zur Bewertung von Bildinhalten

(Bild: Screenshot: Regaind-Webseite)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple baut das Know-How zur Erfassung von Bildinhalten aus: Der Konzern hat das französische Startup Regaind eingekauft. Apple bestätigte die Übernahme gegenüber Techcrunch mit der stets verwendeten Formulierung, man kaufe “von Zeit zu Zeit kleinere Technikfirmen”, wolle sich aber nicht weiter zu den eigenen Plänen äußern. Regaind hat sich auf maschinelles Sehen spezialisiert und eine API entwickelt, die eine umfangreiche Analyse von Bildinhalten ermöglichen soll.

Laut Eigenbeschreibung ist die Technik nicht nur in der Lage, abgelichtete Objekte zu erkennen und zu verschlagworten, sondern etwa auch Emotionen und Alter aus den fotografierten Gesichtern von Personen abzulesen sowie passende Bildausschnitte festzulegen. Zusätzlich zur Erfassung des Bildinhaltes soll das Foto unter technischen – etwa Belichtung, Fokus und Schärfe – sowie ästhetischen Aspekten – darunter Farben, Komposition, Bildwirkung – bewertet werden.

Zu den weiteren von Regaind angepriesenen Funktionen gehört die automatische Ermittlung von Duplikaten, das Gruppieren von Fotos, die Auswahl der besten Aufnahmen für Fotobücher und auch eine Ausklammerung von unerwünschten Bildern aus der Fotosammlung wie etwa abfotografierten Zetteln oder fehlgeschlagenen Aufnahmen.

In den Rückblicken stellt iOS und macOS automatisch Fotos und Videos zu bestimmten Ereignissen und Themen zusammen.

(Bild: Apple)

An welchen der Techniken Apple genau interessiert ist, bleibt offen, ähnliche Funktionen bietet das Unternehmen bereits in eigenen Produkten an. Seit iOS 10 analysiert die Fotos-App auf iPhones und Macs automatisch die Aufnahmen des Nutzers und erstellt eigenhändig sogenannte Rückblicke etwa zu einer Urlaubsreise, einer Familienfeier, einem Ausflug, einer Sportveranstaltung oder einzelnen Personen. Mit iOS 11 wurde die Bild- und Objekterkennung nochmals erweitert. Apple führt die Analyse der Bildinhalte lokal auf dem Gerät durch – statt serverseitig. Um Akku zu sparen läuft die Bilderkennung normalerweise nur, wenn das iPhone oder iPad an der Steckdose hängt. (lbe)