AOL Instant Messenger wird eingestellt
Am 15. Dezember soll nach ĂĽber 20 Jahren Schluss sein: AOL-Nachfolgefirma Oath stellt das Messaging-Urgestein AIM ein.
Der Chatdienst AOL Instant Messenger (AIM) wird rund 20 Jahre nach seinem Start eingestellt. Am 15. Dezember wird der Stecker gezogen, gab das AOL-Nachfolge-Unternehmen Oath am Freitag bekannt. AOL hatte den auf dem OSCAR-Protokoll basierenden Messenger im Mai 1997 auf den Markt gebracht. Vor allem in Nordamerika war AIM um die Jahrtausendwende der dominante Instant-Messenger.
Wie viele Leute den Dienst heutzutage noch nutzen, gab Oath nicht an. Mit den Nutzerzahlen von Schwergewichten wie dem Facebook-Messenger, Whatsapp oder Snapchat kann der Dienst sicher nicht mehr konkurrieren. Einen Ersatzdienst plant man bei Oath jedenfalls nicht.
Daten und Gesprächsprotokolle sichern
Die @aim.com-Mailadressen, die es zusätzlich für die Nutzer gab, sollen weiter aktiv bleiben. Für die Buddy-List mit Kontakten soll es aber keine Möglichkeit zur Speicherung oder für einen Export geben. Alle Nutzerdaten sollen dann auch nach dem 15. Dezember gelöscht werden. Wer vorher noch Gesprächsprotokolle, Bilder und verschickte Dateien sichern will, muss selbst aktiv werden. Anleitungen dafür finden sich auf der Hilfeseite zur Abschaltung.
In Europa spielte der AIM keine so große Rolle, hier war eher der ebenfalls zu AOL gehörende Dienst ICQ populär. 2010 verkaufte AOL diesen an russische Investoren, um sich stärker aufs Werbegeschäft zu konzentrieren. Die Tage von AOL selbst sind auch gezählt: Im April 2017 gab AOL-Besitzer Verizon Pläne bekannt, das Unternehmen mit dem frisch aufgekauften Internet-Urgestein Yahoo zur Firma Oath zu verschmelzen. (axk)