Am Limit

Vettels letzte Kraftanstrengung - Vollgas von Hamilton

Das war's schon fast mit der WM. Sebastian Vettel will in der Schweiz letzte Kräfte sammeln. Wie einst Michael Schumacher in schweren Phasen nimmt er die Ferrari-Familie in Schutz. Lewis Hamilton kündigt Vollgas bis zum Titel-Gewinn an

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Von
  • Martin Moravec, dpa
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In seiner Schweizer Familienoase will Sebastian Vettel die letzten Kräfte für den schier aussichtslosen WM-Kampf gegen So-gut-wie-Champion Lewis Hamilton mobilisieren. Fluchtartig verließ der ausgelaugte Ferrari-Fahrer Japan und klammert sich an eine Mini-Hoffnung im Formel-1-Endspurt. Im Stile seines Idols Michael Schumacher stellte sich Vettel jedoch demonstrativ vor seinen Pannen-Rennstall und versucht die Scuderia aufzurichten.

Vier Grands Prix vor dem Saisonabschluss und bei einem Rückstand von 59 Punkten auf Mercedes-Pilot Hamilton kann Vettel seine Augen aber vor der Wirklichkeit nicht verschließen. „Ich muss kein Genie und Mathematiker sein, wir haben aber noch immer eine Chance. Das Team ist auf einem guten Weg, wir verbessern uns Rennen für Rennen und sind schon viel weiter gekommen, als die Leute dachten“, beharrte Vettel nach seinem Aus in Suzuka wegen einer defekten Zündkerze. Es war sein zweiter K.o. in den vergangenen drei Rennen.

Entwicklungsprozess ohne Resultate

Der von Vettel angeführte Entwicklungsprozess schlägt sich aber nicht mehr in Resultaten nieder. Während der Hesse in den vergangenen zehn Grands Prix nur einmal auf dem Podest ganz oben stand, gewann Hamilton in genau dieser Zeit gleich sechsmal. In zwei Wochen in den USA muss Vettel bei einem Sieg des WM-Spitzenreiters mindestens unter die ersten Fünf kommen, sonst ist der Zweikampf entschieden.

Auf den letzten Kilometern dieser lange so verheißungsvollen Saison gehen der Scuderia die Kräfte aus, Materialprobleme werden zum Schwachpunkt. „Wir sind alle am Limit, manchmal gehen Dinge eben auch kaputt“, räumte Vettel ein und verordnet seinem ermatteten Rennstall eine Auszeit. „Wir müssen zurück und etwas Pause bekommen. Es waren harte Wochen mit vielen Veränderungen, die Mechaniker sind müde, das Team ist müde“, erläuterte der 30-Jährige. „Es ist gut, eine Pause zu bekommen. Wir wissen, dass wir das Paket haben, um es in den letzten vier Rennen noch einmal gut hinzubekommen.“