MIT-Professor will Flüssigbatterien zu Saisonspeichern entwickeln

Um Strom aus erneuerbaren Energien im großen Umfang aufzubewahren, werden riesige Speicher benötigt. Flüssigbatterien auf Schwefel-Basis sollen das bezahlbar machen.

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Strom, Stromleitung, Überlandleitung, Stromtrasse

Strom aus Wind- und Sonnenenergie wird nicht immer genau dort und genau dann produziert, wo und wann er gebraucht wird.

(Bild: Nicole Köhler, Gemeinfrei (Lizenz Creative Commons CC0))

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Der umtriebige MIT-Professor Yet-Ming Chiang hat sein neuestes Start-up auf den Weg gebracht: Mit Baseload Renewables will er Batterien produzieren, mit deren Hilfe Strom aus erneuerbaren Quellen rund um die Uhr zuverlässig ins Stromnetz eingespeist werden kann. Die Kosten sollen dauerhaft fünfmal niedriger sein als für Lithium-Ionen-Akkus, was den Weg zu einer Stromspeicherung für die gesamte dunkle Jahreszeit bereiten könnte. Das berichtet Technology Review online in "Flüssigbatterien vom Seriengründer".

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Chiang ist Professor für Materialwissenschaften und hat in der Vergangenheit bereits die zwei Akku-Startups A123 Systems und 24M sowie drei weitere Unternehmen gegründet. Mit Baseload setzt er auf sogenannte Flüssig- oder Flow-Batterien, bei denen sich üblicherweise Flüssigkeiten mit elektroaktivem Material in zwei Tanks befinden und durch eine Zelle mit einer für Ionen durchlässigen Membran gepumpt werden. Viele technische Details zu seinem Konzept nennt Chiang bislang nicht, doch der Schlüssel zu den niedrigen Kosten soll in der Verwendung von Schwefel liegen.

Chiang geht davon aus, dass seine Batterien Strom "für mehrere Tage oder länger" werden liefern können und in der Praxis 20 Jahre lang halten. "Wir arbeiten noch daran, die ideale Chemie für diesen Ansatz auszuwählen", sagt er. Das Unternehmen sei noch in einem frühen Stadium, bis zu größeren Projekten in der Praxis könne es noch drei bis fünf Jahre dauern. Dafür wird Chiang aller Voraussicht nach auch mehr Geld benötigen als die bislang vom MIT bereitgestellten zwei Millionen Dollar. Wie er sagt, ist das Unternehmen tatsächlich auf der Suche nach weiteren Finanzierungsquellen.

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(sma)