Atomkraft: Greenpeace-Aktivisten zünden Feuerwerk auf AKW-Gelände Cattenom

Auf dem Gelände des AKW Cattenom in Frankreich ist es zu einem Zwischenfall gekommen: 8 Minuten lang hatten Greenpeace-Aktivisten die Gelegenheit, ein Feuerwerk abzubrennen.

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Atomkraft: Greenpeace-Aktivisten zünden Feuerwerk auf AKW-Gelände Cattenom

Ausschnitt aus einem Kurzvideo, in dem Greenpeace die Aktion dokumentiert.

(Bild: Greenpeace France)

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Erst kürzlich legte die Umweltschutzorganisation Greenpeace einen Bericht über mögliche Terrorgefahr für Abklingbecken in Atomkraftwerken vor, am Donnerstagmorgen ließ sie Taten folgen. Aktivisten der Organisation sind nach eigenen Angaben auf das Gelände des französischen AKW Cattenom vorgedrungen und haben dort in der Nähe eines Gebäudes mit einem Abklingbecken für Brennelemente ein Feuerwerk gezündet. Sie dokumentierten es mit einem Video auf Twitter.

Der Kraftwerksbetreiber EDF erklärte, einzelne Personen seien um 5.37 Uhr auf das Gelände eingedrungen, um 5.45 Uhr seien sie von der Polizei abgefangen worden. "Die Eindringlinge sind immer außerhalb der Gebäude und außerhalb der nuklearen Zone geblieben", erklärte EDF. Der Vorfall habe keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage gehabt. Das Unternehmen verurteilte "gewaltsame Aktionen einer Bewegung, die zunehmend Gesetzeswidrigkeiten begeht" und kündigte eine Anzeige an.

Das 1986 in Betrieb genommene Atomkraftwerk Cattenom liegt in Ostfrankreich nahe dem Saarland und Rheinland-Pfalz. Seit Jahren fordern das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg seine Schließung, weil sie die Anlage für ein Sicherheitsrisiko halten. Greenpeace hatte diese Woche einen Bericht vorgelegt, nach dem hochradioaktive abgebrannte Brennelemente in belgischen und französischen AKW in zu schwach gesicherten Abklingbecken gelagert würden. Diese könnten durch Terrorattacken leicht beschädigt werden. In der Folge könnten die Brennstäbe überhitzen und es könnte zu Explosionen kommen. (anw)