Microsoft gegen Open Source: War doch alles nicht so gemeint

Microsoft fühlt sich bemüßigt, den Aussagen von Windows-Chef Jim Allchin zu Open Source eine Erklärung hinterherzuschicken.

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Von
  • Oliver Diedrich

Microsoft fühlt sich bemüßigt, den Aussagen von Windows-Chef Jim Allchin zu Open Source eine Erklärung hinterherzuschicken. Allchin hatte Ende letzter Woche in einem Interview erklärt, Open Source ersticke jede Innovation und zerstöre geistiges Eigentum. Als guter Amerikaner halte er es für notwendig, dass Microsoft entsprechenden Einfluss auf die Politik nimmt.

Nun erklärte ein Sprecher, Allchin sei zwar nicht falsch zitiert, wohl aber missverstanden worden: Es sei ihm nämlich nicht um Open Source generell, sondern nur um die GNU General Public License (GPL) der Free Software Foundation (FSF) gegangen. Die GPL ist die am häufigsten eingesetzte Open-Source-Lizenz.

Allchin sorgt sich wegen des Paragraphen 2b, der verlangt, dass von GPL-Programmen abgeleitete Software wieder unter der GPL offengelegt wird. Laut Microsoft bedeute das, dass jeder, der innovative Software unter der GPL entwickelt, diese Software im Quellcode vollständig allgemein zugänglich machen muss. Das könne Innovationen einschränken, die sich aus vom Steuerzahler finanzierter Open-Source-Software ergeben. Selbstverständlich habe man nichts gegen Open-Source-Lizenzen wie die BSD-Lizenz, die auf solche Einschränkungen verzichtet. Die BSD-Lizenz beinhaltet keine Beschränkungen hinsichtlich der Verwendung des Quellcodes und erlaubt es beispielsweise, aus Open-Source-Code proprietäre Programme zu entwickeln. (odi)