Programmiersprachen 2017: Vielfalt ist gefragt

Microservices-Architekturen, IoT, Machine Learning und funktionale Sprachen tragen zu einem erkennbaren Wandel in der Programmiersprachenlandschaft bei. Java, C und Co. bekommen zunehmend Konkurrenz.

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Programmiersprachen 2017: Vielfalt ist gefragt
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Java und JavaScript sind weiterhin die gefragtesten Programmiersprachen. In Stellenausschreibungen für Softwareentwickler dominieren als gesuchte Programmierkenntnisse neben Java insbesondere die verschiedenen C-Varianten, .NET, HTML und Python. Application-Monitoring-Anbieter New Relic analysiert für die Rangliste alljährlich, welche Programmiersprachen beliebt sind und welche am häufigsten genutzt werden. Die Erhebung stützt sich auf verschiedene Quellen, darunter beispielsweise das RedMonk-Ranking nach Code-Downloads bei GitHub oder die Analyse der bei Stack Overflow geführten Diskussionen.

Die meistgenutzten Programmiersprachen 2017 – nach GitHub-Downloads (RedMonk) und Nennungen bei Stack Overflow.

(Bild: New Relic)

Während sich unter den Top Ten der gefragtesten Sprachen in den vergangenen Jahren relativ wenig verändert hat, gibt es doch Ausnahmen wie R und Python. Projekte an der Schnittstelle von IoT und Machine Learning feuern die Nachfrage nach Experten mit Kenntnissen in diesen beiden Programmiersprachen deutlich an. Unter den Stellengesuchen bei IEEE Spectrum verzeichnen jene für Python-Spezialisten die größten Zuwächse und auch R erlebt eine Renaissance.

Neue Architekturansätze wie Microservices sind ein weiterer wichtiger Grund dafür, dass sich Entwickler zunehmend für Alternativen der etablierten Programmiersprachen interessieren. Denn auf der Java Virtual Machine (JVM) aufsetzende Sprachen wie Scala, Kotlin oder Apache Groovy beherrschen die bei Microservices gängige asynchrone Kommunikation häufig besser als Java selbst. Die wachsende Popularität von Frameworks wie Eclipse Vert.x beschleunigt diesen Trend noch, da sich beliebige JVM-Sprachen einsetzen lassen.

Als Alternativen vor allem zu JavaScript interessieren sich Softwareentwickler zunehmend auch für funktionale Sprachen wie Haskell, Erlang, Elixir, Elm oder Clojure, wie die Diskussionen in einschlägigen Foren deutlich machen. Dabei stehen Herausforderungen wie Concurrency, Reliability und State Management im Vordergrund, die sich mit JavaScript häufig nur bedingt oder auf Umwegen elegant umsetzen lassen.

Die laut New Relic beliebtesten, gefragtesten und gefürchtesten Programmiersprachen 2017.

(Bild: New Relic)

Generell setzt sich der Trend fort, dass Softwareentwickler ihre Kenntnisse in mehreren Sprachen vertiefen, statt sich allein auf eine zu verlassen. Die Entwicklung spiegelt sich allerdings auch bei den Stellenausschreibungen wider. DevOps und Microservices-Architekturen lassen den Bedarf an Experten für verschiedene Plattformen und Programmiersprachen rasch wachsen. Auf der Wunschliste der von vielen Entwicklern am meisten geliebten Sprachen tauchen unter anderem folgende auf: Rust, Swift, Elixir und Scala. Unter den am meisten gefragten finden sich die üblichen Verdächtigen wie Python, JavaScript oder C++ – am meisten gefürchtet werden hingegen Visual Basic 6, VBA und CoffeeScript. (map)