Diverse weiße Männer: Apples Inklusionschefin entschuldigt sich für Kommentar

In einem internen Rundschreiben hat sich die bei Apple für “Inklusion und Diversität” zuständige Spitzenmanagerin für ihre Wortwahl auf einer Konferenz entschuldigt – ihre Äußerung stieß in sozialen Netzen auf empörte Reaktionen.

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Diverse weiße Männer: Apples Inklusionschefin entschuldigt sich für Kommentar

Apples Inklusionschefin Denise Young Smith.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples Inklusionschefin Denise Young Smith hat in einem internen Memo betont, dass der Konzern sich "einer Erhöhung von Diversität so stark wie schon immer verpflichtet sieht", sowohl in Hinblick auf Ethnie als auch Geschlecht – daran habe sich nichts geändert. Zugleich entschuldigte sich die Spitzenmanagerin in der von Techcrunch veröffentlichten E-Mail für eine Aussage auf einer Konferenz, mit der sie in sozialen Netzen auf Empörung gestoßen war.

Auf der Veranstaltung in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá hatte Smith in der vorausgehenden Woche ausgeführt, sie konzentriere sich “auf jeden” und sei frustriert darüber, dass der Betriff “Diversität” etwa nur mit Farbigen oder Frauen verknüpft werde. Selbst “zwölf blonde, blauäugige, weiße Männer in einem Raum” seien divers, da sie verschiedene Lebenserfahrungen und Perspektiven mitbringen, gab Smith dort als Beispiel an – es gehe aber um "Repräsentation sowie Mischung". Sie bedauere ihre Wortwahl, erklärte Smith nun und könne verstehen, “warum manche Leute daran Anstoß genommen haben”.

Diversität umfasse “Frauen, Farbige, LGBTQ-Personen und alle unterrepresentierten Minoritäten”, schreibt Smith. Ihr Aussage auf der Konferenz sei nicht repräsentativ dafür, “wie ich über Diversität denke und wie Apple dies sieht”. Die Managerin, zuvor Apples Personalchefin, leitet seit wenigen Monaten eine neue Position für “Inklusion und Diversität” und berichtet direkt an Konzernchef Tim Cook.

Cook trommelt seit längerem für mehr Diversität. "Die kulturell vielfältigste Gruppe wird die besten Produkte hervorbringen", erklärte er 2015. Man müsse etwa “jungen Frauen zeigen, dass es cool ist und viel Spaß machen kann" in dieser Branche zu arbeiten. Im vergangenen Jahr hat der Konzern angekündigt, verstärkt Minderheiten und Frauen einzustellen. Dies geht allerdings offenbar nur schleppend voran: Nach dem im vergangenen November veröffentlichten Employer Information Report sind ein Großteil der Top-Manager weiterhin weiße Männer. Der Konzern beschäftigt weltweit über 100.000 Mitarbeiter, ein erheblicher Teil davon ist in der Retail-Sparte tätig. (lbe)