Kuratas vs. Megabots: Sieg für die USA

Mit einer Kettensäge hat Riesenroboter Eagle Prime von Megabots sich gegen den japanischen Konkurrenten Kuratas durchgesetzt. Dem ersten Duell soll jetzt eine Liga für bemannte Roboter folgen.

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Zwei Kampfroboter in einer großen Halle

Megabots/Twitch

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Helga Hansen

Markige Sprüche, bunte Paintballexplosionen und kräftige Haken – nach zwei Jahren Wartezeit ist der Kampf der Robotergiganten endlich ausgetragen und das so unterhaltsam, wie die Videoherausforderung es versprochen hatte. In einer verlassenen Halle in Japan standen sich im September der weltweit erste Riesenroboter, Kuratas von Suidobashi Heavy Industry, und die US-amerikanischen Herausforderer von Megabots gleich über mehrere Tage im Ring gegenüber.

Dass es ein Nahkampf sein muss, hatte der Schmied Kogoro Kurata festgelegt, als er die Herausforderung annahm. Zu Beginn der Kämpfe wurden nun die drei Wege zum Gewinn aufgezeigt: Wenn ein Roboter zu Boden geht, kampfunfähig ist oder ein Pilot aufgibt. Tatsächlich gab es sogar zwei Kämpfe, deren Zusammenfassung seit letzter Nacht im Internet zu sehen ist. Megabots ließen beide ihrer Roboter antreten: den älteren Iron Glory (Mark II), der aus Traktorteilen improvisiert zusammengesetzt ist, und den speziell für den Kampf gebauten Eagle Prime (Mark III).

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Wie nötig das Upgrade war, zeigte das erste Duell. Iron Glory gelang kein Treffer mit seiner Paintball-Kanone und er konnte Kuratas nicht ausweichen. Dieser düste einfach los und knockte seinen Kontrahenten mit einem linken Haken blitzschnell aus. Das Megabots-Fahrerteam aus Gui Cavalcanti und Matt Oehrlein blieb zum Glück unverletzt. Die Sicherheit der Piloten sei bei allem Spaß oberstes Gebot, hieß es später von den beiden. Auf einige spektakuläre Waffen wie Flammenwerfer wird daher verzichtet, ebenso wie Schläge auf das Cockpit, was den Kampf etwas komplizierter macht.

Trotzdem gelangen ihnen beim zweiten Duell wieder beeindruckende Bilder. Der Austragungsort in einer verlassenen Halle in Japan wurde mit Wänden aus leeren Fässern und Schrottautos zu einer stimmungsvollen Kampfarena, in der die Roboter in Deckung gehen oder Teile der Umgebung als Waffe einsetzen können. Das nutzten in der ersten Runde beide aus: Kuratas versteckte sich erst hinter Fässern und startete eine Drohne als Ablenkungsmanöver. Die pflückte der Megabot aus der Luft und kippte einen Haufen Autos vor Kuratas, der rechtzeitig stehen blieb. Nach einigen Schlägen waren die Roboter schließlich verkeilt und die Runde wurde abgebrochen.

Megabots vs. Suidobashi Heavy Industry (9 Bilder)

Das erste Duell war schnell zu Ende. (Bild: Megabots/Twitch)

Die nun nötigen Umbauten und Reparaturen sind ein Grund, warum ein Livestream eher langweilig sei, erklärten die Megabots-Chefs Cavalcanti und Oehrlein später. Sie reichten einfach oft bis spät in die Nacht, sodass der Kampf erst am nächsten Tag fortgeführt werden kann. In die zweite Runde startete Eagle Prime dann mit einer Kettensäge, die Kuratas zum Verhängnis wurde. Sie zerpflückte seine bereits vorher beschädigte Hand und riss den Arm bis zur Schulter auf. Erbauer und Pilot Kurata nahm dies sichtlich mit, trotzdem kommentierte er die Kampferfahrung, einen alten Lebenstraum, schließlich als "Awesome".

Für die nötige Atmosphäre sorgten schließlich die Begleitung des Kampfes durch das Duo Mike Goldberg und Saura Naderi. Goldberg ist bekannt als Kommentator von Mixed-Martial-Arts-Kämpfen, während Naderi zuvor in der Show "Robot Combat League" antrat. Als Feldreporterin war die zweisprachige YouTuberin Mari Takahashi dabei, in deren Sendung der Mark II bereits zu sehen war.

Cavalcanti und Oehrlein haben inzwischen weitere Anfragen bekommen und können sich eine Liga für Riesenroboterkämpfe vorstellen. Auch eine neue Version ist geplant. Der Megabots Mark IV soll auf zwei Beinen laufen. (hch)