Chatbot für Verhaltenstherapie mildert Depressionssymptome bei Probanden

Bei Problemen helfen Gespräche, und offenbar muss das Gegenüber dafür nicht einmal aus Fleisch und Blut sein: Tests haben gezeigt, dass schon Kontakt mit einem Chatbot Besserung bei Depressionen bringen kann.

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Chatbot für Verhaltenstherapie mildert Depressionssymptome bei Probanden
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Ein von Forschern an der Stanford University entwickelter Chatbot für kognitive Verhaltenstherapie hat in Tests Depressionssymptome bei Studenten in einem Zeitraum von zwei Wochen verringert. Derartige Therapien eignen sich relativ gut für eine Automatisierung, weil sie einer Reihe von Schritten zum Identifizieren und Angehen von negativen Denkweisen folgen, erklärt Alison Darcy, eine klinische Forschungspsychologin, die im Juli 2016 während einer Dozententätigkeit in Stanford die Idee für den so genannten Woebot hatte. Das berichtet Technology Review online in "Therapie beim Chatbot".

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Unterstützt wird das Projekt von Andrew Ng, einem bekannten Wissenschaftler, der an der Entwicklung und Anwendung neuester KI-Technik bei Google und Baidu beteiligt war: Er ist jetzt Mitglied des Board of Directors bei dem gleichnamigen Unternehmen, das für den Woebot gegründet wurde. "Wenn man sich den gesellschaftlichen Bedarf ansieht und dazu die Fähigkeiten von KI, zu helfen, scheinen bei digitalen Gesundheitschecks alle Voraussetzungen gegeben zu sein", sagt Ng.

Ein Mitarbeiter der US-Ausgabe von Technology Review hat den Woebot bereits ausprobiert. Der Bot erkundigt sich jeden Tag nach dem Befinden und gibt Empfehlungen dazu. So schlug er Möglichkeiten vor, Gefühle von Stress bei der Arbeit anders zu betrachten, so dass sie positiver wirken. Insgesamt sei die virtuelle Therapie eine angenehme Erfahrung gewesen, berichtet der Reporter. Das System verstehe eine große Bandbreite an Antworten und lasse sich auch bei Abweichungen nicht einfach aus dem Konzept bringen.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)