Lenovo baut weitere rund 1000 Arbeitsplätze ab

Angesichts schwächerer Nachfrage und zuletzt sogar eines Quartalsverlusts will Lenovo rund 1000 seiner 52.000 Mitarbeiter entlassen, vorwiegend in China und den USA.

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Lenovo-Werk in Wuhan

Lenovo-Werk in Wuhan

(Bild: Lenovo)

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Mit dem Abbau von rund zwei Prozent der weltweiten Arbeitsplätze reagiert der IT-Konzern Lenovo mit Sitz in Hongkong auf das schwache Geschäft. Im vergangenene Geschäftsjahr, welches bei Lenovo am 31. März endete, war der Umsatz um 4,2 Prozent auf 43 Milliarden US-Dollar geschrumpft. Für das erste Geschäftsquartal meldete Lenovo im August dann überraschend sogar einen Verlust in Höhe von 72 Millionen US-Dollar.

Der Stellenabbau um rund 1000 der weltweit 52.000 Mitarbeiter, den der britische Branchendienst The Register meldet, ist der dritte im Verlauf von zwei Jahren bei Lenovo beziehungsweise bei Tochterfirmen wie Motorola. Das jahrelang rasch wachsende Unternehmen kämpft seit 2016 in allen wesentlichen Märkten: Bei den PCs und Notebooks verlor man die Führung an HP, die Smartphone-Marke Motorola kommt nicht so recht auf Touren und im 2014 von IBM übernommenen Server-Geschäft geht der Marktanteil steil bergab. Gleichzeitig schrumpfen die Absätze bei PCs und Smartphones ohnehin, während gleichzeitig wichtige Komponenten wie DRAM und NAND-Flash knapp und deshalb teuer sind.

Lenovo reagiert aber nicht nur mit dem Abbau von Arbeitsplätzen auf die schwierige Situation, sondern auch mit Umstrukturierung und einer "Drei-Wellen-Strategie", um die Marktposition zu verbessern.

Nach den letzten Zahlen von IDC und Gartner für den Servermarkt greift das neue Konzept bisher aber nicht: Auch im zweiten Kalenderquartal 2017, in dem unter anderem dank Intel Xeon-SP der x86-Serverabsatz wieder anzog, profitierte Lenovo nicht. Mittlerweile verkaufen chinesische Marken wie Huawei und auch Inspur mehr Server als Lenovo, beim Umsatz liegt Lenovo aus Sicht von Gartner nicht einmal mehr unter den Top 5. (ciw)