Google Transparenzbericht: HTTPS-Traffic nimmt weltweit zu

Verschlüsselte Verbindungen sind im Kommen: Bereits 71 der 100 meistbesuchten Webseiten setzen laut Google auf HTTPS. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um fast 50 Prozent.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen
Google Transparency Report: HTTPS-Traffic nimmt weltweit zu

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

Der Anteil an HTTPS-verschlüsseltem Traffic hat 2017 gegenüber dem Vorjahr weltweit stark zugenommen. Das geht aus Googles aktuellem Transparenzbericht (Transparency Report) hervor. Nach eigenen Angaben ermittelt das Unternehmen das Verhältnis zwischen herkömmlichen HTTP- und sicheren HTTPS-Verbindungen bereits seit 2015 auf Basis von Nutzungsstatistiken, die von Chrome-Anwendern übermittelt werden.

Dem Report ist unter anderem zu entnehmen, dass aktuell 71 der 100 meistbesuchten Webseiten weltweit standardmäßig HTTPS nutzen. Vor einem Jahr sollen es noch 37 gewesen sein. Betrachtet man den Anteil verschlüsselter Verbindungen an der Gesamtzahl der mit Chrome aufgerufenen Webseiten, so liegt dieser laut Statistik im Oktober dieses Jahres für macOS und Chrome OS bei 75 beziehungsweise 80 Prozent. Windows liegt mit knapp 70 Prozent leicht dahinter. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres konnten alle drei Betriebssysteme eine HTTPS-Zunahme um 10 bis 15 Prozent verzeichnen.

Am deutlichsten fiel der Anstieg von knapp 42 auf jetzt etwa 65 Prozent auf Android-Systemen aus. Linux hatte gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg um etwa fünf Prozentpunkte auf jetzt 61 Prozent zu verzeichnen. Bei der Betrachtung nach Ländern führen die USA das Feld laut Report im Oktober mit einem HTTPS-Anteil von etwa 74 Prozent an; Deutschland liegt bei 71 Prozent.

Als einen der möglichen Gründe für die aktuelle Entwicklung nennt Googles Product Managerin Emily Schlechter den Hinweis auf "nicht sichere" Verbindungen in der Chrome-Adressleiste, der Anfang des Jahres mit der Chrome-Version 56 eingeführt wurde. Auch von Google gesponserte Initiativen wie die Zertifizierungsstelle Let's Encrypt, die kostenlose SSL/TLS-Zertifikate anbieten, würden den Trend begünstigen.

Google selbst hat außerdem im September dieses Jahres begonnen, einige seiner eigenen Top-Level-Domains standardmäßig mit dem Sicherheitsmechanismus HTTP Strict Transport Security (HSTS) auszustatten. Dieser lässt ausschließlich HTTPS-Verbindungen zu. (ovw)