US-Infanterie will Drohnenschwärme für den Straßenkampf

Für Straßenkämpfe würden US-Militärs gerne auf große Schwärme fahrender und fliegender Drohnen zurückgreifen. Doch sie zu steuern ist nicht einfach. Auch an der Taktik hapert es noch.

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Bewaffnete Soldaten in Tarnanzügen und Atemschutz vor Gebäude

(Bild: New York Army National Guard)

Lesezeit: 2 Min.

US-Militärs suchen nach frischen Ansätzen für den Einsatz von Drohnenschwärmen bei Kämpfen in Stadtgebieten. Aktuell winken bis zu 750.000 US-Dollar für neu entwickelte Systeme mit 50 Drohnen. Denn in Straßenschluchten herrschen oft schlechte Sicht- und Funkverbindungen, und klassische Luftaufklärung stößt an ihre Grenzen. Fahrende und fliegende Drohnen sollen der US-Infanterie im Krieg einen Vorteil verschaffen.

Drohnenschwärme wären dafür besonders hilfreich, weil der Verlust einzelner Drohnen nicht ins Gewicht fiele. Doch wie kleine, mobile Infanterieeinheiten hunderte Drohnen gleichzeitig steuern sollen, ist noch unklar. Außerdem fehlen noch die taktischen Konzepte für die verschiedenen Einsatzszenarien.

Daher lässt die US-Militärforschungseinrichtung DARPA seit vergangenem Jahr in diesen Bereichen forschen. Im Rahmen des OFFSET-Programms (OFFensive Swarm-Enabled Tactics) sollen über einhundert taktische Konzepte entwickelt werden, die sich dann in Computersimulationen sowie in vier bis sechs Stunden langen Tests mit bis zu 250 echten Drohnen beweisen müssen.

Bisher wurden zwei größere Entwicklungsaufträge an die Rüstungskonzerne Raytheon respektive Northrop Grumman vergeben. Zusätzlich plant die DARPA, alle sechs Monate andere Unternehmen sowie Universitäten einzuladen, sich einem Teilproblem zu stellen. Sie sollen in nur einem halben Jahr eine Lösung entwickeln ("Swarm Sprint").

Mehr Infos

Kürzlich wurde das erste solche Teilproblem vorgestellt: Ein Schwarm aus 50 fahrenden und fliegenden Robotern soll ein kleines, einfach strukturiertes Stadtgebiet erkunden, den Feind finden, und ihn von Nachschub und Verstärkung abschneiden. Das Teilbudget der DARPA für diesen ersten Swarm Sprint beläuft sich auf drei Millionen US-Dollar, wovon einzelne Bewerber maximal 750.000 Dollar bekommen können. Bereits ein halbes Jahr nach Zuschlag werden sie ihr System in einem Test unter Beweis stellen müssen. (ds)