Dual-Kamera-Smartphones: Das Tele arbeitet nur bei gutem Licht

Sie alle glänzen mit ihrem x2-Tele: iPhone 8 Plus, Samsung Note 8, OnePlus 5 oder iPhone 7 Plus. Doch der zweite Sensor ist gar nicht immer aktiv, wenn man in der App auf x2-Zoom geht. c't hat getestet, bei welchem Licht welches Zoom-Handy schlapp macht.

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Dual-Kamera-Smartphones: Das Tele arbeitet nur bei gutem Licht
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Die Smartphones mit zwei Hauptkameras nutzen ihre Telekamera nur im Freien; in Innenräumen hingegen schalten sie bei verschiedenen Lichtstärken zurück auf die Weitwinkelkamera und liefern nur einen Digitalzoom, wie c't im Labor herausgefunden hat. Damit fällt bei schlechtem Licht der Vorteil der Spitzenmodelle wie Apple iPhone 8 Plus, 7 Plus und Samsung Galaxy Note 8 gegenüber den Modellen ohne Tele-Kamera (iPhone 7 und 8, Galaxy S8+) weg.

Sie geben sich dabei verschieden lichtstark:

  • Das Galaxy Note 8 nutzte auch noch bei 80 Lux das Tele, auch weil es als einziges des Testfelds einen optischen Stabilisator hat (OIS). Ergebnisse für das iPhone X ebenfalls mit OIS-Tele werden wir nachreichen.
  • Das OnePlus 5 und das Apple iPhone 8 fotografierten bei 200 Lux noch mit Tele.
  • Das Apple iPhone 7 schaltete schon bei 300 Lux meist auf den Digitalzoom der Primärkamera.
  • Das Xiaomi Mi 6 ging schon bei 300 Lux ständig auf den Weitwinkel.

Smartphone-Zooms bei wenig Licht (5 Bilder)

Zur Einschätzung der folgenden Fotos: Das ist der komplette Bildausschnitt der Weitwinkel-Objektive. Die folgenden Fotos sind von der Position aus aufgenommen, wo das Galaxy Note 8 diesen Blickwinkel hat. Da alle Kameras leicht unterschiedliche Brennweiten haben, hätten die anderen einen leicht anderen Ausschnitt, bzw. denselben Ausschnitt aus einer etwas anderen Entfernung. (Galaxy Note 8, 300 Lux, f/1,7, ISO100, 1/50s, auf 1920x1440/2,8MP herunterskaliert)

Bei Tageslicht bleiben die Teles damit meist aktiv, selbst ein trüber Wintertag kommt auf einige Tausend Lux; erst dann im Schatten mag es auf 500 Lux abdunkeln.

Bei Dämmerlicht und vor allem in Innenräumen sind die Einschränkungen deutlicher zu spüren, 1100 Lux werden nur unter Studiolampen oder in Fensternähe bei Sonnenlicht erreicht. Normale Bürobeleuchtung entspricht eher 200 bis 300 Lux, vielleicht um 500 Lux in Fensternähe bei hervorragendem Wetter. Unter 100 Lux sind es dann in Fluren oder in mäßig beleuchteten Räumen ohne Tageslicht. 20 Lux und weniger – wenn keines der Teles mehr geht – entsprechen schlecht beleuchteten Räumen oder Kneipen, Straßenbeleuchtung, Kerzenlicht und Ähnlichem.

Mehr dazu in der aktuellen c't 23/2017 (ab 28.10. am Kiosk):

(jow)