Streit über Diversität: Apple will Aktionärsantrag blockieren

Der Konzern hat bei der US-Börsenaufsicht SEC nach Erlaubnis zur Tilgung eines Aktionärsantrages gebeten. Investoren fordern darin mehr Diversität auf Führungsebene – die Nichterreichung von Zielvorgaben solle das Gehalt von Apple-Chef Tim Cook senken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Apple

(Bild: dpa, Adrian Bradshaw/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple will einen Aktionärsantrag ausklammern, der mehr Diversität auf höchster Führungsebene durchsetzen soll, indem das Gehalt von Apple-Chef Tim Cook an eine entsprechende Zielerreichung geknüpft wird. In dem Schreiben an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) führt der iPhone-Konzern an, ein ähnlicher Antrag sei schon zweimal in den vergangenen fünf Jahren eingereicht worden und habe bei der letzten Abstimmung weniger als 6 Prozent der Aktionärsstimmen erhalten, wie Silicon Beat berichtet – die geringe Zustimmung erlaubt nach SEC-Regeln gewöhnlich eine Ausklammerung bestimmter Anträge.

Der von einer Investment-Firma eingebrachte Aktionärsantrag möchte erreichen, dass Apple Zielvorgaben zu Diversität auf oberster Managementebene an die Leistungsvorgaben für die Bezahlung von Cook knüpft. Die Bonuszahlungen des Apple-Chefs sind bereits an Zielvorgaben geknüpft – bislang aber nur in Bezug auf wirtschaftliche Kennzahlen. Wegen eines erheblichen Aktienpaketes gilt Cook als bestbezahlter CEO unter den größten US-Konzernen.

Die Anleger fordern bereits seit längerem, dass Apple die Bemühungen um Diversität im Management und Board of Directors durch Neueinstellungen beschleunigt. Je diverser die Herkunft der Mitarbeiter einer Firma, desto besser ist ihr finanzielles Ergebnis, argumentiert die Gruppe von Anlegern – ähnliches ist auch von Apple-Chef Tim Cook zu vernehmen.

Apples oberste Management-Ebene.

Der Konzern hat sich gegenüber Aktionären zuvor stets gegen diesen Diversitätsantrag ausgesprochen und empfohlen, auf der Aktionärsversammlung gegen diesen zu stimmen. Die bereits bestehenden Maßnahmen für mehr Diversität seien viel umfassender als die im Aktionärsantrag geforderten Maßnahmen, betonte Apple im vergangenen Jahr. Man verfolge einen “gesamtheitlichen Ansatz bei Inklusion und Diversität”.

Nach dem im vergangenen November von Apple veröffentlichten Employer Information Report sind weiterhin ein Großteil der Top-Manager weiße Männer. Das Unternehmen hält die Zählweise des vorgeschriebenen Berichts EEO-1 für veraltet.

Lesen Sie auch:

(lbe)