Java: Oracles Z Garbage Collector soll Open-Source-Projekt werden

Der bisher intern bei Oracle entwickelte Garbage Collector ist für sehr große Heaps und geringe Unterbrechungen optimiert. Der ursprüngliche Entwickler möchte das geplante ZGC-Open-Source-Projekt leiten.

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Java: Oracles Z Garbage Collector soll Open-Source-Projekt werden
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Bei den Open-Source-Bemühungen rund um die Java-Plattform nimmt nach der Debatte um die Zukunft von Java EE ein weiteres, wenn auch bescheideneres Projekt Gestalt an: Auf der OpenJDK-Mailing-Liste schlägt Per Liden vor, den Z Garbage Collector (ZGC) als Open-Source-Projekt weiterzuentwickeln. Liden ist der ursprüngliche Entwickler hinter dem bisher intern bei Oracle entwickelten Garbage Collector.

Die automatische Speicherbereinigung gehört zu den Kernkonzepten von Java und für die Plattform existieren verschiedene Garbage Collectors, die für unterschiedliche Anwendungszwecke optimiert sind. Der ZGC ist besonders auf Heaps mit einer Größe von mehreren Terabyte ausgelegt. Gleichzeitig soll er die Unterbrechungen minimal halten, die als "Stop-the-world Pauses" bezeichnet werden. Das sind die Zeiten, die der Garbage Collector exklusiv benötigt und in denen die JVM (Java Virtual Machine) ihre sonstige Arbeit und damit das Ausführen von Java-Programmen anhalten muss. Mit ZGC sollen diese Pausen nicht länger als 10 Millisekunden werden. Schließlich soll der Applikations-Durchsatz maximal 15 Prozent unterhalb des mit Java 9 als Standard eingestellten Garbage Collector G1 liegen.

ZGC ist ein nebenläufiger, regionsbasierter Garbage Collector, der inkrementell aufräumt. Derzeit verwendet er nur eine Generation, räumt also kurzlebige Objekte nicht häufiger auf als langlebige. Die Stop-the-World-Unterbrechungen sind dabei wohl unabhängig von der Heap-Größe.

Noch arbeiten die Entwickler an der Optimierung und Liden sieht keine Notwendigkeit für das Erfüllen der Anforderungen für jeden Workload, sondern möchte sie für einen Großteil der relevanten Anwendungen erreichen. Laut seiner Mail übertrifft der ZGC allerdings bereits die Ziele für einige bekannte standardmäßige Industrie-Benchmarks.

Liden möchte nun das ZGC-Projekt innerhalb von OpenJDK leiten und die Gruppe der HotSpot-JVM soll das Team sponsern. Bis zum 8. November läuft dazu eine Abstimmung, die den OpenJDK-Mitgliedern vorbehalten ist. (rme)