Joghurt-Boykott hat juristisches Nachspiel

Der Nahrungsmittelkonzern Gervais-Danone wirft dem Journalisten Oliver Malnuit Markenmissbrauch und Rufschädigung vor und verlangt 600.000 Euro Schadenersatz.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Der Nahrungsmittelkonzern Gervais-Danone wirft dem französischen Journalisten Oliver Malnuit Markenmissbrauch und Rufschädigung vor. Französischen Presseberichten zufolge verlangt das Unternehmen von Malnuit 600.000 Euro Schadensersatz. Der Journalist hatte die Site jeboycottedanone.com betrieben, auf der zum Boykott aller Danone-Produkte aufgerufen wurde. Er wollte damit gegen die von Danone geplanten Massenentlassungen protestieren. Die Site ist inzwischen gesperrt, wird jedoch vom Internet-Portal réseau Voltaire gespiegelt.

Danone hatte Ende März im Rahmen von Umstrukturierungen die Schließung von sechs Standorten mitgeteilt, die die Streichung von 1780 Stellen in Europa bedeuteten, 570 davon in französischen Werken. Am 11. April ging die Protest-Site von Malnuit ans Netz. Der Boykott-Aufruf stieß in der Öffentlichkeit auf großes Interesse, das sich in hohen Zugriffszahlen der Site ausdrückte. Am 30. April musste Malnuit jeboycottedanone.com wieder vom Netz nehmen, da der Danone-Konzern Malnuit das Benutzen des Firmen-Logos per einstweiliger Verfügung untersagt hatte. (dwi)