Video-Chats im Browser: Fortschritt beim WebRTC-Standard

Das W3C hat für den Standard WebRTC 1.0 einen Empfehlungskandidaten veröffentlicht – und hinkt damit der Praxis weit hinterher. Denn die großen Browser unterstützen längst WebRTC.

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Video-Chats im Browser: Fortschritt beim WebRTC-Standard
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Axel Kossel

WebRTC (Web Real-Time Communication) ist eine Sammlung aus Protokollen und APIs für die Echtzeitkommunikation zwischen Nutzern des Internet. Darüber können Browser Multimedia-Daten, etwa Bild und Ton eines Videochats, direkt miteinander austauschen. Das W3C beschäftigt sich seit 2011 mit der Standardisierung von WebRTC und hat am Donnerstag nun mit dem Empfehlungskandidaten für Version 1.0 eine der letzten Vorstufen zum offiziellen Standard veröffentlicht.

Der Standard enthalte nun alle Funktionen und signalisiere die Stabilität der APIs. Das W3C ruft zum Implementieren und zum Testen der Technik auf, die die Welt der Online-Kommunikation verändere. Im nächsten Schritt liege der Schwerpunkt darauf, die Interoperabilität auf verschiedenen Plattformen sicherzustellen und alle Browser auf den selben Stand zu bringen. WebRTC liefere die Bausteine, mit denen Entwickler Videochat in Spiele, Unterhaltungs- und Unternehmens-Software integrieren können.

Die Standardisierung wird von Google, Mozilla und Opera vorangetrieben. Mittlerweile hat sich auch Apple für WebRTC entschieden. Erste Demos zu den Möglichkeiten von WebRTC gab es bereits 2012. Zu diesem Zeitpunkt meldete sich jedoch Microsoft zu Wort, das 2011 Skype übernommen hatte. Offenbar mochte man in Redmond die Vorstellung nicht, dass Video-Konferenzen zwischen Browser ohne zusätzlich Plug-ins und Dienste möglich sein sollten. Jedenfalls konterte Microsoft WebRTC mit einem eigenen Vorschlag namens CU-RTC-Web (Customizable, Ubiquitous Real-Time Communication over the Web), war damit jedoch nicht erfolgreich. (ad)