Digitaler Zugfunk gestört: Umleitungen für Bahnverkehr

Kleine Ursachen haben manchmal große Wirkung: Störungen haben das bahninterne GSM-R-Netz gebietsweise lahmgelegt. Die Folge sind Umleitungen für alle Züge zwischen Ingolstadt und Nürnberg.

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Funkstörungen bremsen Bahn aus

(Bild: Deutsche Bahn AG / Claus Weber)

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  • dpa

Am heutigen Sonntag hat die Bahn in Bayern umfangreiche Umleitungsmaßnahmen getroffen. Es geht dabei um alle Züge auf der Strecke Nürnberg-Ingolstadt. Der Grund ist eine Störung am digitalen Zugfunknetz der Bahn, über das sich Lokführer und Fahrdienstleitungen miteinander verständigen. Eine Sprecherin der Bahn betonte heute mittag, es handle sich um eine "reine Sicherheitsmaßnahme". Die Lokführer seien selbst beim Ausfall des von Vodafone betriebenen bahninternen GSM-R-Netzes noch jederzeit erreichbar, nämlich über das öffentliche Mobilfunknetz.

Seit dem frühen Vormittag ist das bahneigene Funknetz gestört. Wie lange die Störung anhalten wird, ist noch unklar. Zwischen Ingolstadt und Nürnberg wurde vorerst ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Tausende Fahrgäste des Regional- und Fernverkehrs waren betroffen. Viele mussten auf Busse und Taxis ausweichen. Züge des Fernverkehrs wurden vorerst über Treuchtlingen umgeleitet.

Update: Wie sich inzwischen gezeigt hat, reichen die Störungen jedoch weit über das Bahn-Funknetz hinaus. Nach Angaben des Netzbetreibers Vodafone ist das gesamte Mobil- und Festnetz in weiten Teilen Niederbayerns und und der Oberpfalz gestört. Grund seien Strom- und Hardwareprobleme an einer Verteilerstation, sagte ein Sprecher des Unternehmens. An einer Entstörung werde mit Hochdruck gearbeitet. Von den Störungen sind, wie inzwischen berichtet wird, auch Dienststellen der Polizei in Niederbayern und in der Oberpfalz betroffen – allerdings hat es für die Erreichbarkeit unter der Notrufnummer 110 offenbar keine Einschränkung gegeben. (psz)