Nike: Mit Internet-Videos gegen Firmen-Kritiker

Mit Video-Spots im Internet will der Sportartikel-Hersteller Nike sein angekratztes Image wieder aufbessern.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Mit Video-Spots im Internet will der Sportartikel-Hersteller Nike sein angekratztes Image wieder aufbessern. Die Videoclips, die dem Surfer auf der Nike-Website angeboten werden, – allerdings erst, nachdem er Name und E-Mail-Adresse hinterlassen hat – zeigen eine "virtuelle Besichtigungstour" durch asiatische Nike-Fabriken.

Kritiker, wie beispielweise die No Logo-Kampagne" werfen dem Konzern vor, er mache seine Profite auf Kosten ausgebeuteter und miserabel bezahlter Arbeiterinnen in Sweatshops in Thailand, Vietnam und anderen asiatischen Ländern. Außerdem kursierte vor einigen Monaten im Internet der für Nike wenig schmeichelhafte Briefwechsel eines gewissen Jonah Peretti mit Nike ID. Peretti hatte bei der Nike-Website Turnschuhe bestellt, die mit der Aufschrift "Sweatshop" versehen werden sollten, was ihm der Sportartikel-Hersteller mit Hilfe diverser vorformulierter Standard-E-Mails ausreden wollte.

Mit den Internet-Videos versucht der Sportartikel-Konzern jetzt sein Image aufzubessern: Nike präsentiert Bilder von lächelnden Angestellten und mit Konzern-Unterstützung renovierten Schulen. Die Firma erklärt, dass ein vietnamesischer Arbeiter bei Nike etwa 54 US-Dollar im Monat verdient, während der Durchschnittslohn landesweit etwa 13 US-Dollar betrage.

Während die Einnahmen aus der klassischen Bannerwerbung im Internet immer weiter schrumpfen, setzen Firmen mit ausgeprägter Marken-Identität offensichtlich weiterhin auf das Internet als Werbemedium. So hatte erst vor kurzem BMW eine Website mit aufwändig gestalteten Werbe-Kurzfilmen ins Internet gestellt. (wst)