Panasonic Lumix G9: Spiegellos auf der Überholspur

Schneller, besser, größer: Die neue Panasonic DC-G9 will alle Kameras ihrer Klasse überbieten. Dafür verspricht der Hersteller 80 Megapixelbilder mit Pixelshift, Serienaufnahmen mit 20 Bildern pro Sekunde und eine verbesserte Bildstabilisierung.

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Panasonic’s LUMIX G9: Spiegellos auf der Überholspur

(Bild: Panasonic)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christine Bruns
Inhaltsverzeichnis

Panasonic kündigt sein neues Spitzenmodell an, die G9. Im Unterschied zur GH5, die erst Anfang des Jahres auf den Markt kam, legt sie ihren Schwerpunkt auf Fotografie, richtet sich also an passionierte Fotografen – Amateure wie Profis. Die spiegellose Micro-Four-Thirds-Kamera strebt nach der Spitze. Sie wirbt mit Schnelligkeit, Präzession und Neuheiten. Sensor, Autofokus und Bildstabilisierung wurden für das neue Modell ebenso überarbeitet wie Gehäuse und Sucher. Durch die optimierte Aufnahmegeschwindigkeit soll sie sich gut für Sport- und Wildlife-Fotografie eignen.

Die G9 hat viel von ihrer Schwester, der GH5 geerbt. Sie besitzt einen 20-Megapixel-Sensor, ein dreh- und klappbares Touchdisplay, einen elektronischen Sucher sowie einen Dual Image Stabilizer und einen doppelten SD-Karten-Slot mit UHS-II. Auch Funktionen wie 4K- und 6K-Foto-Funktion, 4K-Video, Post Focus und Fokusstacking sind von der Vorgängerin bekannt.

Zusätzlich soll die G9 über eine Pixel-Shift-Funktion aus acht Bildern ein 80-Megapixel-Bild zusammenrechnen können. Das funktioniert selbstverständlich nur mit Stativ. Der Sensor kommt wieder ohne Tiefpassfilter. Er wurde für die G9 vergütet, was Reflektionen minimiert, ähnlich wie bei Glaslinsen. Dadurch werden Geisterbilder in Aufnahmen reduziert.

Panasonic Lumix G9 (5 Bilder)

Die Panasonic Lumix G9 ist – wie die im Januar 2017 vorgestellte GH5 – mit einem 20-Megapixel-Four-Thirds-Sensor ausgestattet.
(Bild: Panasonic)

Fotografen, die viel aus der Hand aufnehmen, dürften sich freuen. Der Hersteller gibt an, dass die bereits bekannte duale Bildstabilisation jetzt einen Wert von 6,5 EV ausgleichen kann, statt den bisherigen 5 EV (Blendenstufen). Dazu soll die Software nicht allein die Werte des Gyrosensors, sondern parallel auch die des Bild- und eines Beschleunigungssensors auswerten.

Nach Angaben von Panasonic wurden sowohl der Venus-Engine-Bildprozessor, als auch Software-Algorithmen zur Steuerung des Autofokus (AF) optimiert. Das soll die Serienbildgeschwindigkeit, aber auch die Verfolgung von Motiven per Autofokus (AF-C) verbessern. So sind laut Hersteller bis zu 20 Bilder pro Sekunde mit AF-C und bis zu 60 Bilder pro Sekunde mit Standbild-AF (AF-S) möglich. Die Kamera nutzt dafür den elektronischen Verschluss. Die Reaktionszeit des AF-C soll auf bis zu 0,04 Sekunden reduziert worden sein.

Gearbeitet hat Panasonic nach eigenen Angaben auch an seinen Algorithmen der kamerainternen Bildverarbeitung. Das in der Vergangenheit bei der GH5 oft kritisierte "Glattbügeln" zur Reduktion des Rauschens in hohen ISO-Stufen soll in der G9 nicht mehr vorkommen. Die neuen Algorithmen sollen Details besser herausarbeiten und für eine natürliche Farbwidergabe sorgen.

Auch an der Peripherie hat sich einiges getan. Die Panasonic G9 bekommt zur Freude vieler Fotografen ein Schulterdisplay spendiert. Was von typischen Spiegelreflexkameras bekannt ist, soll den Nutzern den Umstieg auf spiegellose Systeme erleichtern. Auch der OLED-Sucher wurde verbessert. Mit einer Vergrößerung von 0,83x (35 mm Kleinbild-Äquivalent) übertrifft die G9 ihre ältere Schwester, die GH5, die immerhin bei 0,76x liegt. Sie soll somit den größten Sucher aller spiegelosen Systemkameras besitzen. Um die Gewöhnung an die neue Blickfreiheit zu erleichtern, befindet sich seitlich am Sucher eine Funktionstaste, mit der die Vergrößerung des Suchers in zwei Stufen reduziert werden kann.

Und ganz praktisch soll eine zusätzliche Stromversorgung der Kamera nicht nur über einen Akkugriff erfolgen können, sondern unterwegs und im laufenden Betrieb auch per USB, beispielsweise mithilfe einer Powerbank, in Abhängigkeit von deren Leistung natürlich.

Das Gehäuse der G9 ist – wie bei ihrer Vorgängerin – vor Staub, Spritzwasser und Frost geschützt. Sie wiegt 685 Gramm und ist bei einer Größe von 137 mm × 97 mm × 92 mm etwas größer als die GH5.

Die Panasonic LUMIX DC-G9 soll im Januar 2018 auf den Markt kommen. Der Einführungspreis für den Body wird bei 1700 Euro liegen und damit 300 Euro unter dem der GH5. Wer hofft, die Kamera dieses Jahr noch unter den Baum legen zu können, wird sich mit einer Vorbestellung und einem entsprechenden Gutschein zufriedengeben müssen. Um kauffreudigen Fotografen einen Anreiz zu geben und die Vorfreude noch etwas zu erhöhen, erhalten alle "Frühbucher" den Akkugriff der G9 bei Vorbestellung gratis dazu. (cbr)