Kartellwächter erschweren Milliarden-Kauf von Time Warner durch AT&T

Eigentlich sollte der Deal von Time Warner und AT&T bis zum Ende des Jahres über die Bühne gehen, aber nun laufen Verhandlungen mit dem US-Justizministerium. Ein großer Streitpunkt soll der Sender CNN sein.

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Time Warner

Von Los Angeles bis New York beschwerten sich entnervte Time Warner-Nutzer.

(Bild: dpa, Jason Szenes)

Lesezeit: 2 Min.

Die milliardenschwere Übernahme des US-Medienkonzerns Time Warner durch den Mobilfunkriesen AT&T trifft offenbar auf größeren Widerstand der Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums. "Wir befinden uns in laufenden Verhandlungen", räumte AT&T-Finanzchef John Stephens am Mittwoch in New York ein.

Zum Inhalt der Diskussionen könne er sich nicht äußern, doch der Zeitpunkt für den Abschluss des Deals sei "nun ungewiss", so Stephens weiter. Eigentlich sollte die Übernahme bis Ende 2017 in trockenen Tüchern sein. Die Ungewissheit sorgte für erhöhte Nervosität an der Börse – die Aktien von Time Warner büßten fast sieben Prozent ein.

Das Justizministerium wolle die Übernahme nur unter der Auflage genehmigen, dass Time Warner sich von seinem Nachrichten-Flaggschiff CNN trennt, meldete die "Financial Times" unter Berufung auf drei Insider. US-Präsident Donald Trump hat den Sender, der häufig kritisch über ihn berichtet, schon lange auf dem Kieker.

"Es dreht sich alles um CNN", zitierte die Zeitung eine ihrer Quellen. Andere Medien berichteten später, es gehe dem Ministerium nicht nur um CNN, sondern um Time Warners gesamte Kabelsparte. Demnach solle der Konzern sich entweder von Turner Broadcasting oder DirecTV trennen. AT&T und Time Warner hatten die über 85 Milliarden Dollar (73 Milliarden Euro) teure Übernahme im Oktober 2016 angekündigt.

AT&T-Chef Randall Stephenson nahm in einem Statement Stellung zu den Berichten: "Ich habe während dieses Prozesses nie angeboten, CNN zu verkaufen und beabsichtige auch nicht, das zu tun." Bislang habe AT&T sich noch nie zu den Gesprächen mit dem Justizministerium geäußert, doch nun sei es wichtig, in der Sache für Klarheit zu sorgen. (kbe)