Deutsche Telekom: Mehr Kunden, besserer Prognose, geringerer Gewinn

Im dritten Quartal belastete den Konzern eine hohe Abschreibung auf das schwächelnde Geschäft der IT-Tochter T-Systems. In den USA legt T-Mobile weiter zu, in Deutschland wächst das Mobilfunk- und Breitbandgeschäft.

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Deutsche Telekom: Mehr Kunden, besserer Prognose, geringerer Gewinn
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Von
  • Jürgen Kuri
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Die Deutsche Telekom hat nach einem gut verlaufenen dritten Quartal erneut die Prognose für das Konzernergebnis Gewinnprognose angehoben. Im Gesamtjahr soll beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 22,4 bis 22,5 Milliarden Euro auf der Basis konstanter Wechselkurse erwirtschaftet werden. Zuvor standen 22,3 Milliarden Euro im Plan.

"Unser boomendes US-Geschäft und unsere starke Performance in Deutschland sowie die positiven Trends in den europäischen Landesgesellschaften machen das möglich", erklärte Telekom-Chef Tim Höttges zur gestiegenen Gewinnerwartung.

Im dritten Quartal belastete den Konzern unter dem Strich jedoch eine 1,2 Milliarden Euro schwere Abschreibung auf das schwächelnde Geschäft der IT-Tochter T-Systems. Der Auftragseingang habe sich nicht so entwickelt wie erwartet, sagte ein Sprecher. Dagegen konnte der Konzern bei Mobilfunklizenzen der US-Tochter einen Sonderertrag verbuchen, was die Abschreibungen aber nur teilweise wettmachen konnte.

Insgesamt sank der Konzernüberschuss im Jahresvergleich um gut die Hälfte auf 507 Millionen Euro. Im Tagesgeschäft lief es konzernweit rund, auch dank des deutschen Mobilfunkgeschäfts. Der Umsatz kletterte um 0,8 Prozent auf 18,25 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis um 3,3 Prozent auf 5,72 Milliarden Euro.

Die Telekom zählte im abgelaufenen Quarttal insgesammt 700.000 neue "Glasfaser-basierte Anschlüsse", wie der Konzern das nennt – die Telekom fasst hier Anschlüsse, die mittels Glasfaser an den Kabelverzweiger auf der Straße (FTTC) und dann mittels Vectoring zum Kunden geführt werden, mit reinen Glasfaseranschlüsse (FTTH) zusammen.

Insgesamt liegt die Anzahl dieser Anschlüsse nun bei 8,9 Millionen, 2,8 Millionen mehr als vor einem Jahr. Insgesamt 28,8 Millionen Haushalte haben laut Telekom nun Zugang zu Glasfaser-basierten Produkten (FTTH, FTTC mit VDSL oder Vectoring), 3,7 Millionen Haushalte mehr als noch vor einem Jahr. Knapp zwei Drittel aller Anschlüsse sind komplett auf IP umgestellt.

Die Anzahl der Mobilfunkkunden in Deutschland stieg um 523.000 auf 42,534 Millionen. Davon waren 25,452 Millionen Vertragskunden (Postpaid), eine Steigerung um 368.000.

Bei T-Mobile US gab es im dritten Quartal 1,3 Millionen Neukunden, insgesamt hat die US-Tochter der Telekom damit 70,7 Millionen Kunden. Davon sind 36.975 Millionen Kunden, die einen Postpaid-Vertrag direkt bei T-Mobile US haben. eine Steigerung um 817.000. (jk)