Raumfahrt-Pleite: Xcor wird liquidiert

Das private Raumfahrtunternehmen Xcor Aerospace ist bankrott. Prototypen, Patente und Pläne kommen nun wohl unter den Hammer.

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Zeichnung eines Raumgleiteters, im Hintergrund die Erde

Der Raumgleiter Lynx hat wohl keine Zukunft.

(Bild: Xcor)

Lesezeit: 2 Min.

Das private Raumfahrtunternehmen Xcor Aerospace ist pleite. Am Mittwoch musste die 1999 gegründete Firma Konkurs anmelden. Xcor war vor allem für den Plan eines zweisitzigen suborbitalen Raumgleiters namens Lynx bekannt. Dieses Projekt musste das Unternehmen bereits im April 2016 einmotten, wobei der halben Belegschaft gekündigt wurde.

Die verbliebene Hälfte konzentrierte sich auf das zweite Standbein, die Entwicklung eines Raketentriebwerks. Es sollte als zweite Antriebsstufe der Vulcan-Rakete der Firma ULA (United Launch Alliance) dienen. Als sich ULA für einen anderen Lieferanten entschied, war Xcor am Ende.

Firmenchef Jay Gibson nahm Mitte Juni einen hohen Posten im US-Verteidigungsministerium an, Ende Juni kündigte Xcor allen Mitarbeitern. Gibsons Nachfolger Michael Blum versuchte seither vergeblich, neue Investoren zu finden.

Henry Vanderbilt von der Space Access Society meint, dass Xcor hervorragende technische Arbeit geleistet habe. In einem Kommentar ortet er die Ursache beim Management: Die Firmengründer hätten zu spät realisiert, dass sie als Manager nicht so gut seien wie als Entwickler.

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Vanderbilt ist selbst ein ehemaliger Xcor-Mitarbeiter und hält einige – nun wertlose – Aktien. Als Vermögenswerte der Firma verbleiben Patente, Baupläne und Prototypen. Sie werden voraussichtlich versteigert.

Drei der vier Xcor-Gründer, Jeff Greason, Dan DeLong und Aleta Jackson, haben Xcor 2015 verlassen und ein neues Unternehmen ins Leben gerufen. Es heißt Agile Aero und ist auf die schnelle Entwicklung von Prototypen für die Luft- und Raumfahrt spezialisiert. (ds)