Apple soll an 3D-Sensor für iPhone-Rückseite arbeiten

Um Umgebungen für Augmented-Reality-Anwendungen besser dreidimensional erfassen zu können will Apple angeblich ein 3D-Kamerasystem in die Rückseite integrieren. Dafür soll eine andere Technik zum Einsatz kommen als bei Face ID.

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iPhone 7 Dualkamerasystem

Das Dualkamerasystem der Plus-iPhones und des iPhone X erfasst bereits Tiefeninformationen – es handelt sich aber um keine TOF-Kamera.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple will das räumliche Sehvermögen des iPhones deutlich erweitern: Der Konzern arbeitet an der Integration eines 3D-Sensors auf der Rückseite und steht bereits in Verhandlungen mit Zulieferern, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Für den rückseitigen 3D-Sensor wolle Apple auf eine andere Technik setzen als die TrueDepth-Kamera auf der Vorderseite des iPhone X.

Für Face ID projiziert ein Punktprojektor mit einem Oberflächenemitter (VCSEL) 30.000 Infrarotlichtpunkte auf das Gesicht des Nutzer, um eine Tiefenkarte zu erstellen. Für den geplanten 3D-Sensor will Apple stattdessen auf eine TOF-Kamera setzen, die nach dem Laufzeitverfahren (“time of flight”) arbeitet, heißt es in dem Bericht – dabei wird die Zeit gemessen, die ein Laserstrahl bis zu den Objekten in der Umgebung bis zurück zum Sensorsystem benötigt. Dies soll es ermöglichen auch größere Räume und Umgebungen zu erfassen. Die Technik werde wohl frühestens 2019 im iPhone zum Einsatz kommen.

Der rückseitige 3D-Sensor sei vorrangig dafür gedacht, durch eine genauere Erfassung der Umgebung Augmented-Reality-Anwendungen zu verbessern, so dass virtuelle Objekte etwa auch hinter realen Objekten verschwinden könnten – und so realistischer wirkende Anwendungen ermöglichen. Apples Framework ARKit kann derzeit nur relativ große Objekte mit flacher Oberfläche erkennen wie etwa Tische.

Das Dualkamerasystem von iPhone X und den Plus-Modellen bei iPhone 7 und iPhone 8 kann ebenfalls bereits eine Tiefenkarte erstellen, diese ist aber auf die Erkennung von Personen in einem bestimmten Abstand ausgelegt – für Portraitaufnahmen. Größere räumliche Umgebungen lassen sich so nicht erfassen. Auch der TrueDepth-Sensor auf der Vorderseite des iPhone X hat nur eine begrenzte Reichweite, um Gesichter zu erkennen. (lbe)