US-Biologen leben in Sorge vor Forschungsbeschränkungen durch Trump-Regierung

Die Regierung Trump in den USA gilt als tendenziell wissenschaftsfeindlich. Das Fachgebiet Biologie hat sie trotz sensibler Fortschritte bislang in Ruhe gelassen – doch Forscher fürchten, dass sich das abrupt ändern könnte.

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US-Biologen leben in Sorge vor Forschungsbeschränkungen durch Trump-Regierung

US-Präsident Donald Trump.

(Bild: "Trump campaigning in Laconia, New Hampshire, on July 16, 2015" / Michael Vadon / cc-by-sa-4.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Der US-Präsident Donald Trump äußert sich über Vieles, bislang aber nicht über sensible Gebiete der biologischen Forschung wie Stammzellen, Arbeit mit menschlichen Embryos oder Gen-Editierung – in den 30.000 Tweets seit Beginn seiner Amtszeit etwa ist kein einziges Mal davon die Rede. Angesichts bedeutender Fortschritte auf diesen Gebieten fürchten Forscher in den USA allerdings, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm ist und dass Trump ihrer Arbeit spontan Schranken auferlegen könnte. Das berichtet Technology Review online in "Biologen fürchten Trump".

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"Es gibt Präzedenzfälle dafür", sagt Gretchen Goldman, Forschungsleiterin beim Center for Science and Democracy der nicht-kommerziellen Union of Concerned Scientists. "Wir hören von den Leuten, dass sie wissen, wie politisch kontrovers ihre Arbeit ist." Denn allein in diesem Jahr haben Forscher in den USA eine funktionierende künstliche Gebärmutter gezeigt, mit Hilfe von CRISPR einen Gen-Defekt bei menschlichen Embryos korrigiert, an synthetischen Embryos gearbeitet und eine In-vitro-Befruchtungsmethode weiterentwickelt, bei der DNA von drei biologischen Eltern verwendet wird.

Besonders beunruhigend für die Wissenschaftler ist, dass Trumps Ansichten über die vordersten Fronten in der Biologie schlicht nicht bekannt sind. "Präsident Trump scheint keine festen Überzeugungen darüber zu haben, aber es ist klar, dass er ein Kabinett aus Personen zusammengestellt hat, die von den Aussichten auf solche Forschung nicht unbedingt begeistert sind", sagt Ryan Hagemann, Leiter für Technologiepolitik bei dem libertären Think-Tank Niskanen Center in Washington, D.C. Auch im Kongress der USA hat es seit Juni 2015 keine Sitzung mehr zu diesen Themen gegeben.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)