Voreingestellte Suchmaschine: Mozilla beendet Deal mit Yahoo

Im Web-Browser Firefox ist Google für US-Nutzer wieder die voreingestellte Suchmaschine. Einen noch laufenden Suchmaschinendeal mit Yahoo hat Mozilla noch vor Ende des Vertrags gekündigt.

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Mozilla Firefox

Die Auswahl der Suchmaschine im Browser kann zwar jederzeit verändert werden - doch viele Nutzer behalten die Standard-Einstellung bei.

(Bild: dpa, Mozilla Foundation)

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Nach einer Pause von drei Jahren ist Google wieder die Standard-Suchmaschine im Web-Browser Firefox im wichtigen Markt USA. Der Firefox-Entwickler Mozilla gab einen neuen Deal mit dem Internet-Riesen bekannt, nachdem dort 2014 Google durch Yahoo ersetzt worden war. In Europa ist Google nach wie vor die voreingestellte Wahl im Firefox.

Die Auswahl der Suchmaschine im Browser kann zwar jederzeit verändert werden – doch viele Nutzer behalten die Standard-Einstellung bei. Das bringt sie auf die Seiten der Suchmaschinen-Betreiber – und Mozilla eine zentrale Einnahmequelle: Die Stiftung lebt bislang vor allem von solchen Suchmaschinen-Deals.

Der mit Yahoo eingefädelte Vertrag sollte eigentlich noch bis 2019 laufen. Offenbar hat Mozilla aber von einem Kündigungsrecht Gebrauch gemacht, da Yahoo vom US-Provider Verizon aufgekauft und zusammen mit AOL zu einer neuen Firma namens Oath verschmolzen wurde. Eine Mozilla-Sprecherin bestätigte das gegenüber Techcrunch. Der Ausstieg könnte durchaus lukrativ für die Macher des Firefox sein: Laut US-Presse sah die entsprechende Klausel vor, dass die Stiftung 375 Millionen US-Dollar jährlich bis einschließlich 2019 einstreicht, wenn sie den neuen Yahoo-Besitzer nicht akzeptiert und stattdessen kündigt.

Unklar blieb, wie viel Google nun an Mozilla zahlt, um wieder Default-Suchmaschine in den USA zu sein. Insgesamt blätterte der Konzern allein im vergangenen Quartal insgesamt 2,4 Milliarden Dollar für die Bevorzugung seiner Suchmaschine hin – 54 Prozent mehr als vor einem Jahr. Nach Einschätzung von Branchenexperten dürfte ein großer Teil davon an Apple gehen, wo Google für die Suche im Safari-Browser voreingestellt ist. Zuletzt ersetzte Apple auch Microsofts Bing durch Google bei Suchanfragen in seiner Sprachassistenz-Software Siri. (axk)