Menschenrechtler: Apple 'klar führend' bei Vermeidung von Konfliktmineralien

Unter den größten Elektronik- und Schmuckkonzernen hat Apple sich einem Ranking der Non-Profit-Organisation Enough Project zufolge am meisten dafür eingesetzt, Rohstoffe wie Kobalt konfliktfrei aus dem Kongo zu beziehen.

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Konfliktmaterialien

Das Ranking konzentriert sich auf Elektronik- und Schmuckkonzerne.

(Bild: Enough Project)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Enough Project hat Apples Bemühungen um einen konfliktfreien Bezug von Mineralien aus dem Kongo gelobt: Der Konzern habe sich diesbezüglich zum “klaren Anführer” entwickelt, schreibt die Menschenrechtsorganisation im jüngsten Ranking von 20 Großkonzernen über den Bezug von Konfliktmineralien aus dem Kongo. Enough Project berücksichtigt dabei nur Elektronik- und Schmuckkonzerne, diese könnten am besten für Veränderung sorgen und reagieren am ehesten auf den Druck von Kunden.

Auf der bis 120 reichenden Skala des Rankings hat Apple 114 Punkte erreicht – sowie 8 Extrapunkte. Der Konzern habe erhebliche Ressource dafür aufgewendet, die Mineralien nur aus Minen zu beziehen, die kongolesischen Communities zugute kommen, schreiben die Menschenrechtler. Der iPhone-Hersteller bemühe sich besonders darum, Vorfälle und Regelverstöße in der eigenen Lieferkette zu prüfen sowie zu ahnden und helfe zugleich in Zusammenarbeit mit der Responsible Business Alliance dabei, das Gelernte auch anderen Unternehmen zugänglich zu machen – um Risikobereiche zu identifizieren.

Auch das Erreichen des Höchstwertes auf der eigenen Skala bedeute allerdings nicht, dass es für ein Unternehmen in diesem Bereich nichts mehr zu tun gebe, betont die Organisation.

Auf dem zweiten Platz sieht Enough Project nun Google respektive Alphabet. Als nun größerer Hersteller von Endkundenelektronik ist der Konzern erstmals im Ranking vertreten und hat 102,5 Punkte erhalten – unter anderem wegen finanziellen Zuwendungen zu verschiedenen Initiativen rund um die Vermeidung von Konfliktmineralien. HP, Microsoft und liegen auf den Plätzen drei bis fünf mit Punktwerten zwischen 72,5 und 76.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat großen Unternehmen – darunter auch Apple – gerade vorgeworfen, ihren Sorgfaltspflichten beim Bezug von Mineralien aus dem Kongo noch nicht ausreichend nachzukommen. Apple hatte im Frühjahr den Ankauf aus kleinen Minen im Kongo gestoppt, um Kinderarbeit nicht zu fördern.

Apple hat im Frühjahr erstmals eine Liste aller Minen und Zulieferer veröffentlicht, von denen das Unternehmen Kobalt bezieht. Das Unternehmen hatte im März den Ankauf von Kobalt aus kleinen Minen, in denen von Hand abgebaut wird, vorübergehend gestoppt. Die Minen sollten einzeln in Hinblick auf den Arbeitsschutz kontrolliert werden. Alle Erzhütten (unter anderem auch zur Förderung von Gold, Zinn, Tantalit und Wolfram) lassen nach Angabe des Unternehmens nun externe Prüfungen zu, Verstöße gegen die Vorgaben sollen korrigiert werden. (lbe)