Instant Payments: Startschuss für schnellere SEPA-Überweisungen

Sepa-Überweisungen, die in maximal 15 Sekunden am Ziel sind: Das soll ab dem heutigen Dienstag möglich sein. Tatsächlich brauchen viele Banken wohl noch eine Weile, sich darauf einzustellen.

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Kapital

(Bild: dpa, Henning Kaiser)

Lesezeit: 2 Min.

In der EU sind seit dem 21. November die "SCT Inst“ genannten schnellen SEPA-Überweisungen möglich, wie das European Payment Council (EPC) am Dienstag mitteilte. Der Geldtransfer per Banküberweisung soll so nur noch bis zu 15 Sekunden dauern. Maximal 15.000 Euro soll man damit zu jeder Zeit an allen Tagen des Jahres in den 34 zur Single Euro Payments Area (SEPA) gehörigen Ländern überweisen können. Allerdings wird das Verfahren erst nach und nach eingeführt, die Mehrheit der deutschen Bankkunden wird sich wohl noch gedulden müssen. Die von EPC geführte Teilnehmerliste sieht für Deutschland noch sehr überschaubar aus.

"Das erfordert eine ganz neue Bankenabwicklungssoftware“, zitiert die Zeitung Die Welt etwa den Zahlungsexperten Markus Jörg von der Helaba. So müsse die Sparkassen-Finanzgruppe rund 20 Millionen Euro in die Anpassung ihrer Infrastruktur stecken. Ab dem 10. Juli 2018 will man bei den Sparkassen bereit für die schnellen Zahlungen sein. Bislang ist es in der Bankenwelt üblich, Überweisungen zu sammeln und dann stapelweise zu abzuarbeiten, was natürlich Wartezeiten bedeutet.

Kunden der zum italienischen Unicredit-Konzern gehörigen Hypovereinsbank können hingegen bereits seit dem heutigen Dienstag solche Zahlungen empfangen. Ab dem 27 November soll man dann auch die Turbo-Überweisungen selber beauftragen können, teilte das Geldinstitut mit. Das läuft in gewohnter Weise über das Onlinebanking – setzt aber auch voraus, dass die Empfängerbank ebenfalls schon mitmacht. Zum feierlichen Start habe das Institut in nur 2,5 Sekunden eine Überweisung von Deutschland nach Italien geschickt.

Fast 600 Payment Service Provider (PSPs) in 8 Ländern, darunter auch Deutschland, bieten das Verfahren zum Start zumindest schon mal an, hieß es vom European Payment Council. PSPs sind Dienstleister, die für ihre Geschäftskunden die Anbindung von Bezahlverfahren erledigen. Mit der RT1-Plattform von EBA-Clearing steht für Banken seit dem heutigen Dienstag auch eine entsprechende Clearinghaus-Infrastruktur bereit.

[UPDATE, 22.11.2017, 8:00]

Teilnehmerliste wurde ergänzt. (axk)