E-Mail-Dienst ProtonMail verschlüsselt Adressbuch

Ab sofort will der E-Mail-Dienst ProtonMail das Adressbuch von Nutzern effektiv vor Spionage und Manipulation schützen.

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ProtonMail startet verschlüsselndes Adressbuch

(Bild: ProtonMail)

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Wer den Ende-zu-Ende verschlüsselnden E-Mail-Dienst ProtonMail nutzt, kann nun seine Kontakte im Adressbuch des Dienstes verschlüsselt ablegen. So können etwa Journalisten Kontaktdaten von Quellen wie Telefonnummern effektiv schützen, verspricht Proton Technologies AG. Derzeit ist das nur in der Web-Version von ProtonMail möglich; Android- und iOS-Ausgaben mit verschlüsselndem Adressbuch sollen folgen.

Der Anbieter versichert, dass ausschließlich der Eigentümer eines Mail-Kontos das verschlüsselte Adressbuch lesen und bearbeiten kann. Selbst ProtonMail soll die Kontaktdaten nicht entschlüsseln können. Entsprechende Anfragen von Dritten an den E-Mail-Anbieter sollten demzufolge ins Leere laufen.

Für die Verschlüsselung der Kontakte generiert der E-Mail-Dienst für jeden Nutzer einen öffentlichen und privaten Schlüssel. Die Erzeugung des privaten Schlüssels soll auf Clients von Nutzern stattfinden, wo der Schlüssel auch verbleibt. ProtonMail kann eigenen Angaben zufolge zu keinem Zeitpunkt auf diesen Schlüssel zugreifen.

Zusätzlich ist der Kontakt-Manager mit einer digitalen Signatur versehen, sodass die Integrität von Einträgen gewahrt ist. Findet eine Manipulation statt, soll umgehend eine Warnung im Kontaktfeld auftauchen. Das Signieren erledigt der private Schlüssel. Wer prüfen will, was beim Verschlüsseln und Signieren genau passiert, kann den Open-Source-Code dahinter einsehen.

Für 2018 kündigen die Entwickler an, dass Nutzer zusätzlich öffentliche Schlüssel von Kontakten für den Mailversand via PGP im Adressbuch hinterlegen können. Auch diese Schlüssel werden digital signiert, erläutert ProtonMail. (des)