4K-TV von Aldi: Schnäppchen mit Tücken

Ab kommenden Donnerstag bietet Aldi-Nord für 500 Euro den 55-zölligen 4K-Fernseher Medion Life X18112 an. Das klingt nach einem supergünstigen Angebot, doch beim genauen Blick kommen einige Kinken ans Licht.

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4K-Fernseher von Aldi: Schnäppchen mit Tücken
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Inhaltsverzeichnis

Kommende Woche Donnerstag (30. November) gibt es bei Aldi-Nord mit dem Life X18112 einen günstigen 4K-Fernseher; Aldi-Süd hatte den Flachbildfernseher von Medion bereits Ende Oktober im Programm. Ebenfalls ab Donnerstag bietet Aldi-Nord den Ryzen-PC Akoya P5600 von Medion für 600 Euro an.

Ein Flachbildfernseher mit 1,40 Meter Bilddiagonale und 4K-Auflösung für 500 Euro – das klingt erst einmal sehr verlockend. Wer vor dem Kauf nicht genauer hinschaut, könnte allerdings nachher enttäuscht sein: Dem Gerät fehlt einige Ausstattung.

Doch zunächst die positiven Eigenschaften: Das ultrahochauflösende Medion-TV empfängt über seinen eingebauten Triple-Tuner für DVB-T2 HD/C/S2 TV-Signale von Antenne, Kabel und Satellit. Außer vier HDMI-Ports findet man im Displayrücken einen analogen VGA-Eingang für den Anschluss älterer Notebooks etwa zur Fotowiedergabe. Fotos und Videos kann man aber auch über den eingebauten Medienplayer direkt von angeschlossenen USB-Speichern, vom per DLNA gekoppelten Mobilgerät oder vom NAS wiedergeben. WLAN ist eingebaut. Am Gerät finden sich drei USB-Ports, einer davon in Version 3.0. Kopfhörer kann man per Klinkenstecker anschließen oder den Ton digital per SPDIF an die HiFi-Anlage weiterreichen.

Im Displayrücken findet man einen Scart-Anschluss für alte Videorekorder. Das Smart-TV selbst kann keine Aufnahmen bewerkstelligen: Eine PVR-Funktion, mit der man TV-Sendungen direkt auf angeschlossene USB-Festplatte bannen kann, fehlt dem Life X18112. Auch zeitversetztes Fernsehen (Timeshift) ist deshalb nicht möglich.

Medion Life X18112 : kein superschlankes Designerstück – aber das sollte man von keinem 500-Euro-TV erwarten.

(Bild: Aldi)

Zum Streamen von Netflix und Amazon fehlen dem Smart-TV offenbar die passenden Apps. Das Streaming von Amazon Prime funktionierte schon am letztjährigen 4K-TV-Angebot von Aldi nicht: Beim Vorgänger X18068 befand sich die Amazon-App fürs Videostreaming weder auf dem Home-Screen, noch ließ sie sich aus dem Shop nachinstallieren. Behelfen kann man sich hier mit Streaming-Sticks wie Amazon Fire TV, Google Chromecast oder Apple TV: Die steckt man an einen der vier HDMI-Ports des TV, hat dann allerdings eine weitere Fernbedienung im Wohnzimmer rumliegen.

Einen größeren Farbraum fürs LC-Display erwähnt Medion beim Life X18112 ebensowenig wie die Möglichkeit, kontraststarke HDR-Inhalte wiederzugeben. Mangels Testgerät konnten wir den X18112 nicht selbst prüfen, gehen aber davon aus, dass von Medion respektive Aldi nicht genannte Features auch nicht vorhanden sind.

Insgesamt bleibt das Medion-Gerät damit hinter vielen aktuellen 4K-Fernsehern zurück und man sollte deshalb abwägen, ob ein Aufpreis von beispielsweise 100 Euro in Frage kommt. So werden derzeit zum Black Friday beziehungsweise zur Black Week an etlichen Stellen gleich große und besser ausgestattete Geräte angeboten. Beispielsweise bei Saturn für 600 Euro ein 55-zölliges Smart-TV von LG (55UJ6309) mit ultrahochaufgelöstem 4K-Display, das HDR-fähig ist, Apps für alle großen Streaming-Plattformen besitzt und die Videorecorder-Funktion eingebaut hat.

Den sehr ähnlichen LG 55UJ635V und das kleinere Pendant LG 43U6309 hat das c't magazin in der aktuellen Ausgabe 25/2017 genauer unter die Lupe genommen. Im Test waren sieben preiswerte 4K-TVs in Größen zwischen 43 und 55 Zoll, die allesamt HDR-fähig sind, Videos von Netflix & Co. streamen und Tuner für DVB-T2, -C und -S2 eingebaut haben. Im Heft erfahren Sie außerdem, worauf Sie bei der Auswahl sowie bei Anschluss und Betrieb von Smart-TVs als Fernseher, Videodisplay oder Gaming-Monitor achten sollten. Die c't-Ausgabe 25/2017 ist ab sofort in der App und ab Samstag am Kiosk erhältlich.

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