Geldwäsche: Zahlreiche Verhaftungen bei Europol-Aktion gegen "Money Mules"

Europaweit ging Polizeibehörden vergangene Woche gegen Geldwäscher vor und warnen Internetnutzer davor, sich als Mittelsmann dafür anlocken zu lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen
Geldwäsche: Zahlreiche Verhaftungen bei Europol-Aktion gegen Geldwäsche

Mit Motiven wie diesen will Europol Internetnutzer davor warnen, "Money Mule" zu werden.

(Bild: Europol)

Lesezeit: 2 Min.

Im Zuge einer europaweiten Aktionswoche gegen Geldwäsche wurden vergangene Woche 159 Personen verhaftet, teilte die Polizeibehörde Europol mit. Ferner konnten über 400 Verdächtige befragt sowie zahlreiche "Money Mules“ und deren Anwerber identifiziert werden. Money Mules sind Personen, die von Kriminellen als Mittelsmänner für Geldwäsche anheuert werden. Häufig sind es Menschen, die unter Vorwänden angeheuert werden und gar nicht erfassen, dass sie Illegales tun. Insgesamt 26 Länderpolizeien waren an dem EMMA3 genannten Schlag gegen solche Geldwäsche-Umtriebe beteiligt, ferner 257 Banken und weitere Privatfirmen.

Über 1700 Transaktionen mit einer Gesamtsumme von rund 31 Millionen haben die Ermittler laut Europol so nachverfolgen können. Mehr als 90 Prozent der Gelder seien Gewinne aus Cyberkriminalität gewesen, etwa Phishing, Betrug bei Online-Auktionen oder der sogenannten Chef-Masche. Kryptowährungen, insbesondere der Bitcoin, würden ferner eine zunehmende Rolle in den Geldwäsche-Methoden der Kriminellen gewinnen.

Aktuell versuchen in Deutschland auch Kriminelle wieder, Internetnutzer mit Lockangeboten per E-Mail zur Geldwäsche zu verleiten, wie die die Polizei Niedersachsen warnt. Die Angeschriebenen sollen – angeblich etwa zur Steueroptimierung – Bitcoins für ein Unternehmen erwerben, wobei ihnen ein bestimmter Prozentsatz der Transaktionssumme als Lohn versprochen wird. Tatsächlich geht es aber darum, bei Onlinebanking-Angriffen erbeutetes oder aus Fakeshop-Verkäufen stammendes Geld zu waschen. Angeschriebene, die mitmachen, bekommen das schmutzige Geld auf ihr Konto überwiesen. Solche Mails werden deshalb am besten gleich gelöscht.

Wer dagegen ein solches Jobangebot angenommen oder sogar schon Geld überwiesen bekommen hat, sollte sich sofort an seine örtliche Polizeidienststelle wenden und unverzüglich die Bank informieren, rät die Polizei. Denn bei einer freiwilligen Anzeige von Geldwäsche zu einem Zeitpunkt, an dem die Tat noch nicht entdeckt wurde und das Geld noch gesichert werden kann, gehen Betroffene straffrei aus (Paragraf 261 Absatz 9 Strafgesetzbuch). (Mit Material der dpa) / (axk)