Google schaltet die Realtime API 2019 ab
Die API, mit der Entwickler Anwendungen zum gemeinsamen Bearbeiten von Daten erstellen, ist aus Googles Sicht nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen empfiehlt der Internetriese neuere Storage-Dienste.
Ein Beitrag im G-Suite-Blog kündigt das baldige Ende der Realtime API an. Google hatte die Programmierschnittstelle 2013 zum Entwickeln von Anwendungen eingeführt, bei denen mehrere Nutzer dieselben Daten gleichzeitig bearbeiten – analog zum SaaS-Office-Paket (Software as a Service) mit Google Sheets, Docs, Slides und Forms. Die API bietet JSON-Datenmodelle und kümmert sich um die namensgebende Echtzeitsynchronisation. Als Datenspeicher dient Google Drive. Der Blogbeitrag erklärt die Realtime API nun für überholt (deprecated).
Als Alternative verweist Google auf jüngeren Dienste zum Verwalten von Daten in der Cloud, die allerdings nicht von Haus aus denselben Zweck erfüllen. Die Firebase Realtime Database ist eine NoSQL-Datenbank, die eine Synchronisation von Nutzerdaten in Echtzeit bietet. Im Oktober hatte Google mit Cloud Firestore eine weitere Datenbank vorgestellt, die vor allem für reaktive Web- und Mobile-Anwendungen ausgelegt ist. Sie synchronisiert die Daten mit einem Listener-Modell und setzt für den Offline-Betrieb auf lokale Kopien der Daten. Zum Speichern relationaler Daten können Entwickler Google Cloud SQL verwenden, einen Cloud-Dienst für PostgreSQL- und MySQL-Datenbanken.
Der Zeitplan für das Abschalten der Realtime API sieht vor, dass sie ab sofort nicht mehr für neue Projekte verfügbar ist und ab dem 11. Dezember 2018 nur noch Read-only-Zugriff auf die Dokumente erlaubt. Das endgültige Aus steht am 15. Januar 2019 an. Als Hilfe für den Umstieg auf andere Dienste hat Google einen Migrationsleitfaden veröffentlicht. (rme)