Google kämpft nun auch gegen Ticketwucher

Google beschränkt 2018 die Werbemöglichkeiten für Anbieter, die Eintrittskarten aus zweiter Hand verkaufen. Es ist ein Beitrag zum Kampf gegen Kartenwucher.

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Bruce Springsteen und Bryan Adams musizieren gemeinsam

Bruce Springsteen und Bryan Adams bei den Invictus Games 2017 in Toronto 

(Bild: DoD/Roger L. Wollenberg)

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Google beschränkt nächstes Jahr die Werbemöglichkeit für Wiederverkäufer von Eintrittskarten. Ab Januar müssen sie um Zulassung ansuchen, wollen sie Adwords kaufen. Und ab März müssen sie neben dem Verkaufspreis auch den ursprünglichen Preis der Karte angeben, und zwar in der selben Währung. "Seien Sie ehrlich" und "bieten Sie korrekte Information", schreibt Google den Händlern ins Stammbuch.

Um die Zulassung zu erlangen, müssen Anbieter an prominenter Stelle offenlegen, dass sie Karten aus zweiter Hand anbieten und dass der verlangte Preis höher sein kann, als der Originalpreis. Auch etwaige Steuern und Gebühren müssen aufgeschlüsselt werden. Ausdrücklich unzulässig ist es, den Begriff "Official" zu gebrauchen, oder den Namen des Künstlers in der URL zu verwenden. Adressen wie VicFontaineTickets.com werden also untersagt. Anträge um Zulassung können ab 8. Januar gestellt werden. Wer ausschließlich Eintrittskarten im Auftrag des Veranstalters zum ersten Mal in Verkehr bringt, benötigt keine Zulassung.

Im März wird die Alphabet-Tochter dann noch strenger: Tickethändler müssen angeben, wie hoch der Originalpreis war, und wieviel sie verlangen. Und das in der selben Währung, andernfalls droht der Entzug der Zulassung zum Kauf von Google-Adwords.

Seit Eintrittskarten regelmäßig online feilgeboten werden, haben sich einige Unternehmer darauf spezialisiert, Karten für begehrte Veranstaltungen in Windeseile aufzukaufen. Dabei setzen sie meist Bots ein. Echte Fans haben in der Regel das Nachsehen und sind auf den viel teureren Sekundärmarkt angewiesen. Das ruft immer mehr Unmut hervor, auf den Gesetzgeber und nun auch Google reagieren. Der US-Bundesstaat New York sowie der Bundesgesetzgeber der USA haben vergangenes Jahr Gesetze gegen Ticket-Bots erlassen. (ds)